Bild nicht mehr verfügbar.

Die Pilotenvereinigung verlangt für die insgesamt etwa 1.500 Piloten der drei Gesellschaften mehr Geld, hat aber keine konkrete prozentuale Forderung erhoben.

Foto: Patrik Stollarz/Getty Images
Neu-Isenburg/Frankfurt - Nach dem Warnstreik der deutschen Pilotengewerkschaft Cockpit bei den Tochterunternehmen der Fluggesellschaft Lufthansa Mittwochfrüh hat sich am Vormittag der Flugplan der Unternehmen langsam wieder normalisiert. "In den kommenden Stunden kann es aber noch zu leichten Verzögerungen kommen", sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Mittwoch in Frankfurt am Main. Bei den Lufthansa-Töchtern Lufthansa Cityline und Eurowings seien insgesamt 60 Flüge gestrichen worden. Bei Germanwings wurden zwei Flüge annulliert, bei weiteren 22 kam es zu Verspätungen, sagte eine Sprecherin von Germanwings. Nach Angaben von Cockpit hatten die Piloten insgesamt 97 Flüge bestreikt.

Zweieinhalbstündiger Warnstreik

Die Gewerkschaft hatte ihre Mitglieder für Mittwochfrüh kurzfristig zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Piloten waren zwischen 5.30 Uhr und 8.00 Uhr in den Ausstand getreten, wie die Gewerkschaft mitteilte. Betroffen waren demnach nur die Lufthansa-Töchter, nicht aber Flüge der Lufthansa selbst. Die kurzfristigen Warnstreiks seien das "letzte Mittel" der Gewerkschaft gewesen, in den laufenden Gehaltstarifverhandlungen Druck auf die Unternehmen auszuüben, erklärte Cockpit. Die Gewerkschaft vertritt nach eigenen Angaben rund 8.200 Mitglieder bei sämtlichen deutschen Airlines.

Die Pilotenvereinigung verlangt für die insgesamt etwa 1.500 Piloten der drei Gesellschaften mehr Geld, hat aber keine konkrete prozentuale Forderung erhoben. Die bereits seit mehreren Monaten laufenden Verhandlungen waren von der Gewerkschaft als gescheitert erklärt worden. Nachdem die Belegschaft dem Warnstreikaufruf gefolgt sei, hoffe man jetzt auf ein neues Angebot der Arbeitgeberseite, sagte Verhandlungsführer Thorsten Gommert.

Bei der CityLine habe es für die Piloten zum Beispiel seit 2002 keine Gehaltssteigerung mehr gegeben, sagte Gommert. Beim Billigflieger Germanwings wolle man den Abstand zur Bezahlung bei der Konzernmutter nicht weiter wachsen lassen. Bei Eurowings gehe es um eine Annäherung der Bezahlung an das Niveau der CityLine, die komplett der Lufthansa gehört. Für alle drei Gesellschaften werden separate Verhandlungen geführt. Für die rund 4.400 Piloten der Lufthansa und Lufthansa Cargo hatte die Vereinigung bereits im Jänner Gehaltssteigerungen durchgesetzt. (APA/AFP/dpa)