Graz - Die Grazer Wechselseitige Versicherung (GraWe Group Graz) hat im Geschäftsjahr 2007 ihr bestes Ergebnis seit der Gründung vor 180 Jahren erzielt, wie Generaldirektor Othmar Ederer am Mittwoch in der Bilanz-PK mitteilte. Im Konzern wurde das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 158,5 Mio. Euro auf 274,1 Mio. Euro fast verdoppelt - auch auf Grund des Anteilsverkaufs der Kärntner Hypo Group Alpe Adria. Die Töchter in Mittel- und Südosteuropa hätten einen "beachtlichen Beitrag" zum Konzernergebnis geliefert, hieß es.

Im Konzern wuchs die Bilanzsumme 2007 um knapp zehn Prozent von 6,6 auf rund 7,3 Mrd. Euro. Die Zahl der Verträge wurde auf 3,698 Mio. Stück gesteigert, was einem Wachstum von 9,5 Prozent entspricht. Die Prämien stiegen um 4,7 Prozent auf 693,7 Mio. Euro.

Steigerungen

Im Kernmarkt Österreich hat die GraWe Versicherung AG laut Ederer ebenfalls "ihr bestes Ergebnis bisher geliefert": 2007 wurde der Vertragsbestand von 1,71 auf 1,74 Mio. Verträge gesteigert. Bei den verrechneten Prämien konnte eine leichte Steigerung von 434,5 auf 435,6 Mio. Euro erzielt werden. Das EGT belief sich auf 41,5 Mio. Euro und lag damit um 8,2 Prozent über dem Wert von 2006 (38,3 Mio. Euro). Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 2,0 Prozent von 109,7 auf 111,9 Mio. Euro.

Die Versicherungsleistungen im direkten Geschäft der Schaden- und Unfallversicherung in Österreich sanken leicht von 212 auf 203 Mio. Euro. Im Konzern beliefen sich die Leistungen auf 357,4 Mio. Euro. Für das erste Quartal des heurigen Geschäftsjahres habe es durch die Orkane bedingt ein Plus von rund 16.000 Schadensfällen geben, sagte Ederer: "Das wird uns rund 15 Mio. Euro kosten, ist aber durch u.a. Rückversicherung problemlos zu verkraften". Rund 80 Prozent der Schadensfälle seien bereits ausbezahlt. Aber natürlich machten sich Katastrophen stärker bemerkbar: "Es stehen eben zunehmend höhere Werte in der Landschaft".

Klage beim EuGH

Die Töchter und Beteiligungen im Bankbereich - Capital Bank, Bank Burgenland, Hypo Group Alpe Adria - hätten laut Ederer einen "signifikanten Beitrag zum Unternehmensergebnis geleistet. Was das Edikt der EU-Wettbewerbshüter hinsichtlich des Kaufs der Bank Burgenland betreffe, so werde man eine Klage beim EuGH einbringen, eigene Rückstellungen aber nicht bilden. Vorstand Günther Puchtler: "Für Liquidität ist vorgesorgt".

Laut Generaldirektor-Stellvertreter Siegfried Grigg würden 37 Prozent der Prämieneinnahmen bereits von den CEE-Versicherungstöchtern erzielt. In Moldawien habe man mit dem Kfz-Versicherer Karat eine Gesellschaft gekauft, die integriert werde. Mazedonien wachse gut, dies sei die zwölfte Auslandstöchter-Gründung gewesen.

Im Bereich der Immobilien seien die Projekte in Dubrovnik, Sofia, Belgrad und Chisinau fertig gestellt und bereits gut vermietet. Die GraWe habe in Österreich 477 Immobilienobjekte mit einer Nutzfläche von rund 605.000 Quadratmetern, im Ausland bereits 16 Objekte mit rund 48.000 Quadratmetern. Rund 20 Prozent des gesamten Anlagevermögens seien in Immobilien investiert, die man nicht verkaufe, sondern vermiete. Die Auslastungsquote dabei liege bei "hervorragenden 98 Prozent". Die US-Immobilienkrise sei übrigens an der GraWe spurlos vorübergegangen, die man im turbulenten Segment nie investiert habe. (APA)