Berlin - Der zweitgrößte deutsche Baukonzern Bilfinger Berger stärkt seine wachstumsstarke Dienstleistungssparte mit der Übernahme des Gebäudemanagement-Geschäfts von M+W Zander. Durch die Übernahme der M+W Zander Facility Management werde sich der Umsatz von Bilfinger in diesem Bereich auf mehr als eine Milliarde Euro verdoppeln, teilte der Mannheimer Baukonzern am Mittwoch auf der Hauptversammlung mit.

Über den Kaufpreis sei mit dem Verkäufer, der österreichischen Beteiligungsfirma Victory, der Industriellen Ronny Pecik und Georg Stumpf, Stillschweigen vereinbart worden. Laut der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins "trend" beträgt der Kaufpreis rund 250 Mio. Euro. Der Zukauf steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Kartellbehörden.

Konkurrenz

Bei Industrie- und Immobilien-Dienstleistungen konkurriert Bilfinger Berger mit dem größten deutschen Baukonzern Hochtief sowie den Familienunternehmen Dussmann und Voith. Mit der Sparte Gebäudemanagement übernimmt Bilfinger Berger 4.300 Mitarbeiter, die zuletzt einen Umsatz von rund 500 Mio. Euro erwirtschafteten. Drei Viertel der Erlöse entfallen auf Deutschland. "Insgesamt passt M+W Zander hervorragend in unsere Facility Services", sagte Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner. Die Präsenz in Osteuropa und Russland eröffne Wachstumschancen.

M+W Zander gehörte früher zum Jenaer Technologiekonzern Jenoptik und baut primär schlüsselfertige Solar- und Halbleiterfabriken.

Der Mannheimer Baukonzern baut seine Sparte Dienstleistungen seit Jahren mit Zukäufen aus, da dieser Geschäftszweig eine um vieles höhere Rendite als das zyklische und wetterabhängige Baugeschäft abwirft. Mit Immobilien- und Industrieservice sowie der Modernisierung von Kraftwerken setzte Bilfinger Berger 2007 rund 3,6 Mrd. Euro ein - ein Drittel der abgerechneten Konzernleistung. "Unser Dienstleistungsgeschäft wird weiter wachsen und auch künftig steigende Ergebnisse erwirtschaften", kündigte Vorstandschef Bodner an. (APA/Reuters)