Die geplante Befristung der Kassenverträge der Ärzte auf fünf Jahre ist für Köck "ein Hebel für die Kassen, um die Länder an den Verhandlungstisch zu zwingen". Insofern sei dieser Plan auch "ein entscheidender Punkt". Ob der finanzielle Druck auf die Länder noch vor dem Auslaufen des Finanzausgleichs 2013 so groß werden könnte, dass schon früher Verhandlungen über die Spitalsreform zustande kommen, darüber wollte sich Köck kein Prognose erlauben. Auch Pichlbauer erwartet, dass die Kosten in den Spitäler "explodieren" und die Spitalsreform "brutalst erzwungen" werde.
Grundsätzlich vermisst Pichlbauer eine umfassendere Reform. "Es fehlt der große Gedanke", man sollte "das gesamte System in einem Guss reformieren". Das Gesundheitswesen ruhe auf fünf Säulen: Prävention, Akutversorgung, Rehabilitation, Pflege und Palliativ-Medizin. Mit der jetzigen Reform werde nur die Akutversorgung und hier nur der niedergelassene Bereich angegangen, bemängelte Pichlbauer.
"Null Bewegung" seit 25 Jahren
Deutlich positiver sieht das Köck. Auch er gesteht zu, dass es "nicht der ganz große Wurf auf einmal" sei und hätte es begrüßt, wenn die Spitalsreform jetzt schon gekommen wäre. Er ist sich aber bewusst, dass eine Gesundheitsreform ein "langer Prozess" sei, bei dem man Geduld haben müsse. Er beschäftige sich schon seit 25 Jahren mit diesen Themen und seit 25 Jahren habe sich "Null bewegt". "Jetzt beginnt sich etwas zu bewegen - und zwar wesentliche Punkte in die richtige Richtung", sagte Köck. Das Vertragsrecht, die Patientenquittung und die Aut-Idem-Regelung seien "alles Bausteine in die richtige Richtung".