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Sechs Sätze für Melzer am Donnerstag.

Foto: APA/ EGGENBERGER
Pörtschach - Seinen 27. Geburtstag wird Jürgen Melzer wohl noch länger in Erinnerung behalten. Der Niederösterreicher hatte am Donnerstag beim Hypo Group Tennis International in Pörtschach Schwerarbeit zu leisten, stand er doch insgesamt 3:58 Stunden auf dem Platz. Melzer rang zunächst den als Nummer 8 gesetzten Robin Haase (NED) mit 6:3,4:6,6:2 nieder und qualifizierte sich für sein erstes Saison-Viertelfinale auf der Tour, musste sich in diesem aber Igor Kunizyn (RUS) nach 2:17 Stunden mit 4:6,6:3,3:6 beugen.

"Viel investieren müssen"

Am Ende hat die auf Grund der verkorksten vergangenen Monate schlechtere Fitness zu seinen Ungunsten entschieden. "Ich bin jetzt sehr müde, die vergangenen Tage waren für mich schon hart. Ich habe viel investieren müssen. Es ist natürlich bitter, wenn man mit Break vor im dritten Satz führt und dann merkt, dass alles aus ist", meinte der Deutsch Wagramer, der ab dem zweiten Game des Schluss-Satzes gegen Kunizyn ein Zwicken in den Oberschenkeln gespürt hat.

"Die Niederlage tut weh, weil ich jetzt wieder ein bisschen besser gespielt hätte. Am Ende waren dann die Krämpfe in beiden Oberschenkeln einfach zu stark. Mir geht es jetzt aber auch vom Kopf her wieder um einiges besser. Leider hat es nicht ganz gereicht", bedauerte der in der Weltrangliste kommende Woche wohl wieder unter die Top-100 zurückkehrende Melzer.

"Pörtschach eine Reise wert"

Das Wichtigste für Melzer: Er hat seine Talfahrt im Ranking ebenso wie sein mentales Tief der jüngsten Zeit gestoppt bzw. überwunden. Nach dem Match gegen den Weltranglisten-58. Haase hatte er noch von einer "Steigerung um fast 1.000 Prozent" gesprochen, die er freilich nach dem Aus wieder etwas relativierte. "Meine Form hat sich gegenüber der vergangenen Woche sicher stark gesteigert. Daher war Pörtschach für mich eine Reise wert. Ich fahre jetzt sicher mit einem besseren Gefühl zu den French Open als wäre ich vor einer Woche gefahren."

Damit wurde es leider nichts aus einem Halbfinal-Duell mit dem topgesetzten Nikolaj Dawydenko. Der Russe überstand seine sechs Sätze, die auch er spielen musste, siegreich und setzte sich sowohl gegen den US-Riesen John Isner als auch gegen Andreas Seppi (ITA-6) durch. Das zweite Halbfinale am Freitag bestreiten Titelverteidiger Juan Monaco (ARG-2) und Ivan Ljubicic (CRO-3). Der Donnerstag war in Pörtschach zum Einzel-Marathon für mehrere Spieler geworden, weil es in den Tagen zuvor so viel geregnet hatte.

Melzer glaubt, dass er für das Doppel mit Julian Knowle, das auf Grund der Ereignisse nun auf Freitag verschoben werden musste, fit sein wird. (APA)