Brüssel – Zumindest jeden zweiten Tag Fleisch oder Fisch auf dem Speisezettel: Jeder zehnte Österreicher meint, sich das nicht leisten zu können. In mit Österreich vergleichbaren Ländern wie Belgien, Finnland, Schweden, Irland oder Dänemark liegt dieser Wert nur halb so hoch, einzige in Deutschland ist die Situation ähnlich. Das geht aus dem Sozialbericht der EU hervor, der am Donnerstag präsentiert wurde. Der Bericht basiert auf statistischen Daten aus den Jahren 2004 und 2005 und aus Umfragen. Die Einkommensunterschiede sind in Österreich allerdings geringer als im EU-Schnitt: Das Einkommen der verdienststärksten 20 Prozent der Bevölkerung liegt 3,7 mal über dem der schwächsten 20 Prozent, in der EU liegt die Differenz beim 4,8-fachen. Warum dann deutlich mehr Österreicher als Dänen oder Belgier meinen, sich weniger leisten zu können, liegt an der „gefühlten“ Armut im Land, meinen Experten. (mimo, DER STANDARD, Printausgabe, 23.5.2008)