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Wächter der Schreibmoral: Kardinal Schönborn.

Foto: APA/Hochmuth
Wien - Der Kardinal nutzte die Gunst der (Feier-)Stunde: Wiens Erzbischof Christoph Schönborn lud Mittwochabend zu seinem traditionellen Medienempfang ins Erzbischöfliche Palais und mahnte in seinen Begrüßungsworten zu mehr "ethischer Selbstkontrolle" im Journalismus.

Es sei positiv, dass im Blick auf die tragischen Vorkommnisse in letzter Zeit und "manche medialen Entgleisungen" die ethische Selbstkontrolle im Journalismus wieder stärker in den Blick kommt, betonte der Wiener Erzbischof. Schönborn erinnerte an die Botschaft Papst Benedikts XVI. zum diesjährigen kirchlichen Welttag der Medien. Der Papst habe in dieser Botschaft unter dem Titel "Die Medien am Scheideweg zwischen Selbstdarstellung und Dienst" mehr "ethische Verantwortung" der Medien eingefordert. "Wenn die Kommunikation die ethische Verankerung verliert, trägt sie am Ende nicht mehr der unverletzlichen Würde des Menschen Rechnung", zitierte Schönborn den Papst. Es sei "unerlässlich, dass die Medien "leidenschaftlich den Menschen als Person verteidigen und seine Würde vollkommen achten".

Den Gusto der zahlreich erschienenen Medienvertreter auf das obligatorische Spanferkel trübten die mahnenden Worte des Kardinals aber in keiner Weise. (Markus Rohrhofer/DER STANDARD; Printausgabe, 23.5.2008)