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Foto: Federico Gambarini / AP
Der zweitgrößte österreichische Mobilfunkanbieter, T-Mobile Austria , hat wegen des harten Preiskampfs zum Jahresauftakt einen herben Umsatz- und Ergebnisrückgang erlitten. Wie aus Daten hervorgeht, die der Mutterkonzern Deutsche Telekom auf seiner Internet-Seite veröffentlicht hat, ist der Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 11,6 Prozent auf 274 Mio. Euro und der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 32,1 Prozent auf 76 Mio. Euro gefallen.

Kunden

Die Kundenzahlen hat T-Mobile Austria im ersten Quartal weiter gesteigert - im Jahresabstand um 4,7 Prozent von 3,139 Millionen auf 3,287 Millionen. Bei den Vertragskunden legte das Unternehmen im selben Zeitraum sogar um 11,8 Prozent auf 2,173 Millionen zu. Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde (ARPU) sank jedoch um 12,9 Prozent auf 27 Euro, bei Vertragskunden alleine um 18,2 Prozent auf 36 Euro. Der Daten-Anteil ist dabei kräftig gestiegen von 17 auf 23 Prozent.

Der Markt sei nach wie vor geprägt von intensivem Wettbewerb und wie erwartet geschrumpft, sagte T-Mobile Austria-Finanzchef Wolfgang Kniese im Gespräch mit der APA. Den Umsatzrückgang um 36 Mio. Euro habe das Unternehmen innerhalb eines Quartals nicht durch Kostensenkungen kompensieren können. Ansetzen will Kniese jetzt bei den Provisionen für den Handel und bei den Handy-Kosten: "Endgerätehersteller und Handel haben ihren Anteil an den gesunkenen Tarifen noch nicht übernommen."

Subscriber

Dadurch will T-Mobile die Kosten für die Gewinn eines Neukunden - die sogenannte Subscriber acquisition cost (SAC) - weiter reduzieren. Im ersten Quartal hat T-Mobile Austria die Kundengewinnungskosten bereits um 17,9 Prozent auf durchschnittlich 92 Euro gesenkt. Für neue Vertragskunden gab das Unternehmen zuletzt 162 Euro aus, ein Rückgang um 24,3 Prozent.

Die Cash-Investitionen (Capex) sind im Jahresabstand von 55 auf 26 Mio. Euro zurückgegangen, was Kniese darauf zurückführt, dass im Vorjahr hohe Investitionen für die Integration von tele.ring notwendig gewesen seien, die T-Mobile mittlerweile abgeschlossen habe. Auch heuer werde man aber einen dreistelligen Millionen-Betrag in den Netzausbau stecken und damit mehr investieren als die anderen Betreiber.

Druck

Kniese sieht die anderen Anbieter unter gleichem Druck wie sein Unternehmen. Auch Marktführer Mobilkom Austria habe Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Der monatliche Umsatz pro Kunde ist laut Quartalsbericht auch bei der Mobilkom im ersten Quartal um 9,5 Prozent auf 28,7 Euro gefallen. Die Gesamtumsätze der Mobilkom gingen laut Quartalsbericht nur um 2,1 Prozent auf 409,0 Mio. Euro zurück.

Analysten räumen dabei jedoch ein, dass der Mutterkonzern Telekom Austria im Rahmen neuer Bündelprodukte (Telefon, Handy, Internet) wesentliche Umsätze der Mobilkom zugeordnet und Kundenwerbungskosten ins ohnehin schon belastete Festnetz verschoben haben könnte. Dafür spricht, dass die Kundenneugewinnungskosten bei der Mobilkom um knapp 47 Prozent deutlich auf 11,3 Mio. Euro gesunken sind. Das EBITDA hat die Mobilkom Austria durch die niedrigeren Marketing- und Vertriebskosten um 5,5 Prozent auf 170,1 Mio. Euro gesteigert.

Preiskampf

Für einen weiteren Preiskampf im heimischen Mobilfunk dürfte gesorgt sein. Gerade One verfolge derzeit einen besonders aggressiven Marktauftritt, erklärte der T-Mobile-Finanzchef. Seine Antwort: "Wir werden dem nicht einfach zusehen." Trotzdem geht er davon aus, dass sich die Umsatzeinbußen bei T-Mobile Austria im Gesamtjahr auf einen einstelligen Prozentsatz eindämmen werden. (APA)