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Die Roboter-Yacht "ASV roboat" am Neusiedlersee

Foto: APA/InnoC
Eisenstadt - Bei der World Robotic Sailing Championship, die bis 25. Mai in Breitenbrunn am Neusiedler See im Burgenland stattfindet, kämpfen Teams aus Österreich, Großbritannien, Portugal und Kanada mit ihren High-Tech-Booten erstmals um einen WM-Titel. Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Wettfahrt zwischen einem Segler des Yachtclubs Breitenbrunn und einem Roboter-Boot am Samstagnachmittag.

Die Veranstaltung ist Teil des EU-Projekts "Centrobot", einer Robotikinitiative in der Region Wien-Bratislava.

Wertung

Beim Bewerb, der von der Österreichischen Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften (InnoC) und dem Yachtclub Breitenbrunn durchgeführt wird, finden derzeit insgesamt drei Wettfahrten statt. Bewertet werden dabei die Routenplanung, die Anpassung an die sich ständig ändernden Verhältnisse sowie das Timing bei Wende und Halse.

Den wahren Härtetest für die Boote bildete jedoch der bereits am Dienstag gestartete 48-stündige Microtransat-Bewerb. Er gilt als Generalprobe für die erste vollautonome Atlantiküberquerung mit maximal vier Meter langen Booten, die im Herbst dieses Jahres geplant ist, schildert InnoC-Präsident Roland Stelzer.

Österreichs Beitrag

Für Österreich geht bei den Wettfahrten die Roboter-Jacht "ASV roboat" an den Start, die bereits zweimal bei internationalen Wettkämpfen siegreich war. Bei den Roboterbooten übernimmt ein Computer alle wesentlichen Funktionen: Beispielsweise werden selbstständig die Position sowie die Windverhältnisse ermittelt und der Kurs festgelegt. Auch schwierige Manöver gelte es ohne menschliches Zutun zum richtigen Zeitpunkt auszuführen, beschreibt Stelzer. Dazu stehen Geräte wie Kompass, GPS und Windsensor zur Verfügung: "Wir geben nur das Ziel vor, nicht den Weg."

Die InnoC habe sich zum Ziel gesetzt, junge Leute zu motivieren, sich kreativ mit innovativen Technologien im Bereich Robotik und künstliche Intelligenz zu beschäftigen. Der Verein verfügt auch über ein Labor in Wien.

Konferenz

Im Rahmen der Veranstaltung findet auch eine wissenschaftliche Konferenz zum Thema Robotersegeln statt. Anwendungsmöglichkeiten der Robotertechnologie auf dem Wasser würden sich etwa als Beitrag für die Sicherheit in Extremsituationen oder beim Einsatz als Autopilot bieten, so Stelzer. Dabei gingen die Fähigkeiten im Hinblick auf selbstständige Fahrt einschließlich Routenplanung über herkömmliche Autopiloten-Systeme weit hinaus. Auch als Träger von Sensor-Bojen, die Messdaten aufnehmen, ließen sich robotergesteuerte Boote in Zukunft einsetzen.

Die teilnehmenden Boote werden am Sonntag der Öffentlichkeit präsentiert. Besucher können dabei aber auch andere High-Tech-Entwicklungen erleben, beispielsweise einen Roboter, der Cocktails mixt. (APA)