Lugano/Pamplona/Kathmandu - Zwei Extrembergsteiger aus der Schweiz und Spanien sind im Himalaya ums Leben gekommen. Der spanische Alpinist Inaki Ochoa de Olza starb bei dem Versuch, den 8.091 Meter hohen Annapurna in Nepal zu bezwingen. Der 44-jährige Gianni Goltz aus Avegno starb nach dem Abstieg vom Gipfel des Mount Everest an Erschöpfung. Er hatte den mit 8.848 Metern höchsten Berg der Welt ohne Sauerstoffgerät erklommen.

Der Schweizer hatte bereits sechs Achttausender ohne Sauerstoffgerät bestiegen. Vermutlich erlag er am Mittwoch beim Abstieg vom Gipfel einem Kreislaufkollaps. Ob sein Leichnam geborgen werden kann, ist fraglich. "Gianni Goltz ruht jetzt im ewigen Schnee des Himalaya", schrieben seine Lebenspartnerin, seine Schwester und seine Mutter in einer Todesanzeige, die am Freitag in Tessiner Tageszeitungen erschien. Goltz war sich des Risikos bewusst, das er einging. "Niemand weiß, wie die Expedition enden wird", hatte er vor seiner Abreise erklärt.

Gehirnödem

Wie die Expeditionsleitung im nordspanischen Pamplona mitteilte, starb der 40-Jährige Ochoa am Freitag vermutlich an den Folgen eines Gehirnödems in einem Camp in 7.400 Metern Höhe. Er war fünf Tage zuvor zusammengebrochen und konnte sich seitdem nicht mehr bewegen und auch nicht sprechen. In einer dramatischen Rettungsaktion erreichte der Schweizer Bergsteiger Ueli Steck das Zelt seines spanischen Kollegen, doch die von ihm mitgebrachten Medikamente konnten ihm nicht mehr helfen. Der Einsatz von Hubschraubern in dieser Höhe ist nicht möglich.

Ochoa hatte bisher zwölf der 14 Achttausender bestiegen. Etwa 100 Meter vor dem Gipfel des als besonders schwierig geltenden Annapurna im Himalaya hatte er am Montag wegen Erfrierungen an den Händen aufgeben müssen. Sein großes Ziel war es, alle Achttausender zu bezwingen. Das haben bisher nur ganz wenige Menschen geschafft, darunter Reinhold Messner. (APA/dpa)