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Wien - Der Abbau von Muskel- und Knochenmasse bei Kosmo- und Astronauten gilt als eines der Hauptprobleme bei Langzeit-Raumflügen. Österreichische Mediziner und Wissenschafter arbeiten schon seit vielen Jahren an Lösungen, die vor allem das aktive und passive Muskeltraining betreffen.

Widerstand durch Elektromotoren

Die Herausforderungen an das nun an der TU Wien rund um Thomas Angeli entwickelte Gerät waren laut Projektmitarbeiter Georg Adamcik vielfältig. So müssen mit einem Gerät möglichst alle Muskeln trainiert und zusätzlich Knochen stimuliert werden. Den Widerstand für die verschiedenen Handeln und Züge wird anstatt über Federn oder Gewichte - diese würden im Weltall sowieso nicht funktionieren - mittels Elektromotoren hergestellt.

Spezifische, individuelle Kraftreize

Daher kommt auch der Name "Multifunktionelles Dynamometer" (MDS). Das erlaubt in Verbindung mit einer intelligenten Steuerung ein ganz gezieltes Training. Durch die Modifikation des Widerstandes kann zum Beispiel gewährleistet werden, dass die nötigen Kraftreize für die Erhaltung der Knochensubstanz gesetzt werden, ohne den Trainierenden unnötig zu ermüden.

Mit dem MDS können Übungen wie Rudern, Kniebeugen und ein Training der Rücken- und Beinmuskulatur durchgeführt werden. Jeder Astro- bzw. Kosmonaut soll täglich bis zu einer Stunde damit trainieren.

Keine ruckenden Bewegungen

Im Hinblick auf einen möglichen Einsatz auf einer Raumstation mussten die Entwickler zusätzlich auf sanfte Bewegungsabläufe achten, da sich ruckartige Trainings negativ auf die frei im Raum schwebende Station auswirken könnten. Ähnlich wie bei einem Schwimmer, der sich von einem Boot abstößt, können Bewegungen auf einer Raumstation zu Störungen führen. (APA)