David Roberts

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Wien - Wenn die Geschäfte so weiterlaufen wie bisher, könnte die BAWAG schon früher als zum bisher geplanten Zeitpunkt 2012 an die Börse gehen, sagte Vorstandschef David Roberts im Interview mit dem "WirtschaftsBlatt" (Freitagausgabe). Noch drei Jahre werde die Bank brauchen, um wieder so viele Spareinlagen zu haben wie vor dem Platzen des Refco-Kredits im Herbst 2005. Aus der Subprime-Krise erwartet er keine negativen Überraschungen mehr.

"Bei einer guten Entwicklung der Bank, dem passenden Marktklima und wenn es der Eigentümer so will, ist es möglich, dass wir ein bis zwei Jahre früher als gedacht an die Börse gehen", wird der seit Jänner amtierende neue Vorstandschef in dem Blatt zitiert. Bisher galt 2012 als Zieldatum.

Turnaround geschafft

Ein Jahr nach dem Closing der BAWAG-Übernahme durch den US-Fonds Cerberus habe die Bank den Turnaround geschafft. Im Vorjahr habe man die Talsohle durchschritten. Jetzt gehe es steil nach oben. Merkbar sei das bei den Spareinlagen. Im ersten Quartal 2008 habe sich die Bank mehr Geld von Sparern zurückgeholt als im gesamten Jahr 2007.

Derzeit kratze die Bank an der Marke von rund 15 Mrd. Euro Spareinlagen. Gegenüber dem letzten "normalen" BAWAG/PSK-Geschäftsjahr, also vor dem Platzen des Refco-Kredites im Herbst 2005, fehlten aber immer noch deutlich mehr als 3 Milliarden.

Weniger flott als geplant läuft der Verkauf von einigen Rest-Beteiligungen und dem zweiten großen Immobilienpaket. Der von Cerberus geholte Banker kann sich eine Lösung für den Schuhhändler Stiefelkönig bald vorstellen: "Die Entscheidung darüber fällt noch vor dem Sommer." Derzeit nicht zum Verkauf stehe die Beteiligung an der ungarischen MKB Bank. (APA)