Wie viele Staatsbesuche es während der EM geben wird, ist noch unklar. Für die Vorbereitungen wurde angenommen, dass pro spielender Nation ein Staatspräsident oder König anreisen könnte. Je drei Tage lang hat man in den Host Citys Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt Kollegen auf etwaige Staatsbesuche vorbereitet. Anders als in Wien hat man dort nämlich nur wenig Erfahrung damit.
Gelehrt wurde unter anderem, wie man einen schönen Keil fährt. Einen fünfköpfigen Keil bekommen nur gekrönte Häupter, Minister müssen sich mit drei Motorrädern zufriedengeben. Die Lotsen begleiten aber auch Mannschaften: Bei höherer Gefährdung gibt es je einen Mann hinten und einen vor dem Fahrzeug plus Personenschutz, im Normalfall fährt nur ein Motorrad vorneweg.
Mehrere Kilometer unter Formationsbedingungen zu fahren sei eine enorme Vertrauenssache, sagt Schererbauer. Bei Kurven komme es immer wieder zu Berührungen, zudem müsse die enge Formation auch bei 100 km/h auf der Autobahn halten.
Regen, rutschige Bodenmarkierungen, Kanaldeckel oder Schotter auf der Fahrbahn machen den Motorrad fahrenden Schutzbegleitern zusätzlich das Leben schwer. Um sich auf solche Hindernisse einzustellen, fährt vor jedem Formationskeil ein "sehendes Auge" in Form eines zusätzlichen Fahrers, der per Funk Streckendetails an seine Kollegen durchgibt.