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Das Bewusstsein des sicheren Triumphs lässt alle Spuren der Schinderei über 193 Kilometer aus dem Antlitz von Emanuele Sella verschwinden.

Foto: Reuters/Garofalo
Val di Fiemme - Die sehenswerte Soloflucht von Emanuele Sella ist am Samstag in der ersten schweren Bergetappe des 91. Giro d'Italia belohnt worden. Der 27-jährige Italiener gewann das 14. Teilstück der Italien-Rundfahrt über 195 Kilometer von Verona nach Val die Fiemme im Alleingang vor dem Weißrussen Wasili Kirienka und dem Spanier Joaquin Rodriguez. Im Gesamtklassement übernahm der Italiener Gabriele Bosisio, der bereits die 6. Etappe gewonnen hatte, die Führung von seinem Landsmann Giovanni Visconti.

Das Szenario der ersten von drei Dolomiten-Etappen hatte sich für Sella als ideal erwiesen. Bereits nach wenigen Kilometern hatte sich eine 13-köpfige Fluchtgruppe gebildet, aus der heraus der Italiener am vorletzten Anstieg zum Manghen-Pass attackierte. Die Favoriten im Kampf um den Gesamtsieg befuhren die 23 Kilometer lange Steigung nicht im höchsten Tempo, ermöglichten Sella damit genügend Vorsprung. Dabei war dieser Mitte der Woche mit drei Stürzen und einem Defekt in einer Etappe noch der größte Pechvogel gewesen.

Auch der Österreicher Christian Pfannberger war beim Giro bisher das Pech in Form von Stürzen an den Pedalen geklebt. Auf der ersten schweren Bergetappe hatte der Steirer den Anschluss an die Favoriten bereits auf dem Anstieg zum Manghen verloren. Als Tages-74. verlor Pfannberger 28:41 Minuten, will seine Chance aber in den kommenden Tagen im Hochgebirge suchen. Am Sonntag stehen fünf Dolomiten-Pässe mit Bergankunft auf dem Passo Fedaia, am Montag ein Bergzeitfahren auf dem Kronplatz auf dem Programm.

Am Samstag brachten sich die Topstars erst im Finale des Schlussanstieges auf die Alpe die Pampeago in Position. Als der Stärkste erwies sich dabei etwas überraschend der zweifache Vuelta-Sieger Denis Mentschow. Der Russe nahm Titelverteidiger Danilo Di Luca 25 Sekunden, Tour-de-France-Sieger Alberto Contador 45 Sekunden und dem Deutschen Andreas Klöden mehr als eine Minute ab. Dem Spanier Contador fehlen lediglich fünf Sekunden auf den Gesamtführenden Bosisio, der das Rosa Trikot damit bereits am Sonntag wieder abgeben dürfte. (APA/Si/AFP)

Ergebnisse 14. Etappe: Verona - Val die Fiemme (193 km): 1. Emanuele Sella (ITA) CSF 5:37:14 Stunden - 2. Wassil Kirienka (BLR) Tinkoff + 4:38 Min. - 3. Joaquim Rodriguez Oliver (ESP) Caisse d'Epargne 5:08 - 4. Jose Rujano Guillen(VEN) Caisse d'Epargne 7:28 - 5. Paolo Bettini (ITA) Quick-Step 7:59 - 6. Denis Mentschow (RUS) Rabobank 8:48 - 7. Franco Pellizotti (ITA) Liquigas 8:57 - 8. Riccardo Ricco (ITA) Saunier Duval gleiche Zeit - 9. Gilberto Simoni (ITA) SDA 9:01 - 10. Jurgen Van de Broeck (BEL) gleiche Zeit. Weiter: 74. Christian Pfannberger (AUT) Barloworld 28:41

Gesamtwertung: 1. Gabriele Bosisio (ITA) LPR 63:10:47 Stunden - 2. Alberto Contador (ESP) Astana + 0:05 Minuten - 3. Marzio Bruseghin (ITA) Lampre 0:28 - 4. Ricco 1:02 - 5. Danilo Di Luca (ITA) LPR 1:07 - 6. Andreas Klöden (GER) Astana 1:11 - 7. Mentschow 1:18 - 8. Simoni 1:31 - 9. Pellizotti 1:32 - 10. Giovanni Visconti (ITA) Quick-Step 1:35. Weiter: 73. Pfannberger 53:16