Paris - Lehrer, Schüler und Schülereltern haben am Samstag in ganz Frankreich gegen den geplanten Stellenabbau im Bildungswesen protestiert. Landesweit beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 40.000 Personen an den Demonstrationen, laut Polizei waren es 18.000. In Paris gingen je nach Angaben zwischen 4.000 und 7.000 Bürger auf die Straße, im westfranzösischen Nantes etwa 15.000 und in Toulouse 4.000.

Vierte Protestaktion seit zehn Tagen

Kleinere Kundgebungen, an denen sich jeweils einige Hunderte Personen beteiligten, fanden auch in Straßburg, Marseille, Lille, Bordeaux und Rennes statt. "Die Mobilisierung war etwas schwächer, das kann man nicht leugnen, aber es ist wohl darauf zurück zu führen, dass es sich um die vierte Protestaktion seit zehn Tagen handelt", sagte Gerard Aschieri, Generalsekretär der führenden Lehrergewerkschaft FSU, im Anschluss an die Pariser Demonstration.

Zuletzt hatten die Lehrer sich am 15. Mai an einem landesweiten Streik beteiligt und am 17. Mai einem generellen Beamtenstreik angeschlossen. Die jüngste Veranstaltung wurde auf einen Samstag festgelegt, um die Teilnahme der Schüler und Schülereltern zu erleichtern. Am Dienstag werden die Gewerkschaften über die weitere Vorgangsweise beraten. Ein erneuter Streiktag könnte bereits Anfang Juni auf der Tagesordnung stehen, hieß es.

Stellenabbau

Die Proteste wurden außer von der FSU auch von den Schüler- und Studentengewerkschaften FIDL und UNEF, sowie den Gewerkschaftsverbänden CGT, CFDT, CFE-CGC, CFTC und FO organisiert. Sie protestieren gegen das Vorhaben der Regierung, von den insgesamt 1,2 Millionen Planstellen im Bildungswesen in diesem Jahr etwa 11.200 und im nächsten Jahr weitere 20.000 abzubauen.

Bildungsminister Xavier Darcos (UMP) betonte trotz des Streiks erneut, dass er sein Projekt nicht zurücknehmen werde. Er lud die Gewerkschaftsvertreter für den morgigen Montag zu Gesprächen über die geplante Einführung eines Empfangspflicht der Schüler an Streiktagen ein. Die Lehrervertreter bezeichneten diese Einladung als "Provokation". (APA)