Reutlingen/Bad Kleinkirchheim - Zwei Wochen vor dem EM-Start gegen Deutschland will sich Polens Teamchef Leo Beenhakker endgültig Klarheit verschaffen. Nach einem Doppel-Test gegen Mazedonien (Montag/20.30 Uhr) und Albanien (Dienstag/20.30) in Reutlingen wird der niederländische Coach nach der Formel "23 aus 26" am Mittwoch seinen endgültigen Kader nominieren.
"Es ist normal, dass der Druck immer größer wird. Wir sind alle Profis und müssen mit diesem Druck umgehen", sagte Mittelfeldspieler Jacek Krzynowek im Vorfeld der Generalproben. Beenhakker kündigte an, allen 26 Spielern eine Chance geben und zwei unterschiedliche Teams aufbieten werde. In Gedanken ist Beenhakker aber schon beim ersten Gruppengegner Deutschland.
"Ich weiß, es wird eine unheimlich schwere Aufgabe, Deutschland zu schlagen. Aber ich kann garantieren, es wird auch eine unheimlich schwere Aufgabe, Polen zu schlagen", sagte der 65-Jährige. Zwei Jahre nach der unglücklichen 0:1-Niederlage bei der WM 2006 in Dortmund durch ein Tor von Oliver Neuville gibt sich Beenhakker selbstbewusst: "Wir sind auf einer Höhe."
Brückner: "Es war sehr schön"
Tschechien überlegt derweil die EURO möglicherweise mit zwei Kapitänen zu bestreiten. Nach dem Ausfall von Standard-Chef Tomas Rosicky sei es denkbar, seine Stellvertreter Tomas Ujfalusi und Petr Cech abwechselnd als Mannschaftsführer in das Turnier zu schicken, sagte Nationaltrainer Karel Brückner am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Bad Kleinkirchheim. Nach einem einwöchigen Trainingslager verlässt das Team am Montag Kärnten wieder.
Der Cheftrainer zeigte sich mit der abgelaufenen Woche und den Trainingsbedingungen sehr zufrieden. "Die Platzverhältnisse und auch der Wellness-Bereich im Hotel waren sehr schön", streute Brückner den Gastgebern Rosen. In der ersten Phase der Vorbereitung sei ja auch die Regeneration der Spieler nach der langen Meisterschaft im Vordergrund gestanden.
Entsprechend entspannt ging auch das Abschlusstraining am Sonntag nach dem 5:1 in einem Testspiel gegen den Kärntner Regionalligisten WAC St. Andrä am Vorabend über die Bühne. Die Feldspieler begnügten sich mit lockerem Auslaufen und Dehnungsübungen.
"Die Regeneration war wichtig, die meisten Spieler sind müde ins Trainingslager gekommen", erläuterte Brückner. Nach der Woche in Bad Kleinkirchheim habe er nun ein gutes Gefühl für die EM. Auch das Testmatch sei zu seiner vollen Zufriedenheit abgelaufen. Immerhin hätten alle fünf aufgebotenen Stürmer getroffen, sagte der Coach Brückner erwartet sich mit seiner Mannschaft, zumindest "den Aufstieg in die Hauptrunde". (APA/dpa)