Graz/Lindabrunn - Das österreichische Fußballteam hat sich am Sonntagabend in Graz versammelt. Das Wiedersehen wurde mit einer Trainingseinheit gefeiert. Samstagmittag durften die 31 Kicker die Sportschule Lindabrunn verlassen, um eine Nacht daheim zu verbringen. Ein spezielles Aufbauprogramm wurde ihnen nicht mitgegeben, sie sollten ein paar Stunden lang die Seelen baumeln lassen. Teamchef Josef Hickersberger versuchte, seinen grippalen Infekt in den Griff zu bekommen.

Bis zum 30. Mai wird in Graz geschuftet. Und zweimal in der UPC-Arena gespielt. Am Dienstag gegen Nigeria (20.30), am Freitag gegen Malta (20.30). Für beide Partien sind noch Restkarten vorhanden.

Die Nigerianer sind auch schon in Graz eingetroffen. Neo-Teamchef Shaibu Amodu, der im April Berti Vogts abgelöst hatte, schöpft aus dem Vollen, er hat 24 Legionäre mitgebracht. Sieben davon stammen aus der englischen Premier League, zum Beispiel John Obi Mikel von Chelsea und das Everton-Trio Joseph Yobo, Yakubu Ayegbeni und Victor Anichebe. Die "Super Eagles" haben sich noch nie mit Österreich gemessen. Hickersberger, der mit Vogts telefoniert hat: "Sehr gute Individualisten, das wird ein echter Gradmesser. Ich verspreche, dass wir guten Fußball zeigen werden."

Gegen afrikanische Teams pflegen österreichische Auswahlen meist zu gefallen, was freilich für eine EURO nur von geringer Bedeutung sein mag. In Erinnerung ist noch das überzeugende 3:2 gegen die Elfenbeinküste.

Hickersberger ist mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden. Die Bedingungen in Lindabrunn seien perfekt gewesen. Das geheime 4:1 gegen Kuba habe ihn schlauer gemacht. "17 der 20 Feldspieler sind Fixstarter. Einer hat sich nun reingespielt." Den Namen nannte er nicht, verdächtigt wird der Rapidler Ümit Korkmaz. Gegen Nigeria wird die Tormannrotation fortgesetzt, Jürgen Macho ist an der Reihe. Der geht davon aus, "dass ich auch bei der EURO die Nummer eins bin. Man muss selbstbewusst sein, alles andere wäre ja auch fehl am Platz." (DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 26. Mai 2008, hac, APA)