Kopenhagen - Der dänische Konzern Carlsberg plant Brauereischließungen in mehreren europäischen Ländern. Wie die Zeitung "Berlingske Tidende" am Montag berichtete, will das Unternehmen sein Brauerei- Netz nach der spektakulären Teil-Übernahme des britischen Marktführers Scottish & Newcastle (S&N) mit großen Produktionsstätten in Frankreich und Griechenland verkleinern.

Vorstandssprecher Kasper Madsen sagte zu den von Beobachtern erwarteten Schließungen in Deutschland, Norwegen und Großbritannien: "Das ist möglich, aber noch ist nichts entschieden. Insgesamt steht aber fest, dass wir mehrere westeuropäische Brauereien schließen werden."

Größte Brauerei Sibiriens

Der von Carlsberg und Scottish & Newcastle kontrollierte Baltika-Konzern eröffnete zugleich am Montag in der Millionenstadt Nowosibirsk die größte Brauerei Sibiriens. In dem modernen Werk, 3.500 Kilometer östlich von Moskau, wolle das in St. Petersburg ansässige Unternehmen Baltika jährlich rund 450 Mio. Liter produzieren, sagte ein Firmensprecher bei der Eröffnungsfeier. In die Brauerei hat Baltika bisher 134 Mio. Euro investiert.

Im ersten Quartal 2008 hatte der Brauereikonzern Carlsberg trotz steigender Bierverkäufe einen Rückgang beim operativen Gewinn hinnehmen müssen. Der Bierkonzern erwirtschaftete ein Ergebnis von 388 Mio. Kronen (52 Mio. Euro). Im ersten Quartal 2007 hatte es noch 402 Mio. Kronen betragen. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal dieses Jahres um sechs Prozent auf 9,4 Mrd. Kronen. Zu Carlsberg gehören im deutschsprachigen Raum unter anderem die Marken Holsten, Feldschlösschen, Hannen Alt, Gatz Altbier, Astra und Lübzer. (APA/dpa)