Hologramm von Telstras CTO Hugh Bradlow (rechts).

Foto: Telstra
Konferenzschaltungen und Videochats waren gestern. Der australische Telekom-Konzern Telstra hat eigenen Angaben zufolge erstmals ein dreidimensionales Hologramm seines Technik-Vorstandes Hugh Bradlow von Melbourne nach Adelaide zu einer Live-Präsentation geschickt.

Übertragung in Echtzeit

"Wir haben in Melbourne eine High-Definition-Kamera, die mich filmt während ich hier stehe", erklärte Bradlow auf der Konferenz. In Adelaide wurden die Daten von einem Projektionssystem in ein Hologramm verwandelt. Über einen großen Monitor konnte Bradlow sein Publikum sehen um in Echtzeit auf Fragen reagieren zu können. "Es fühlt sich an und sieht aus als ob man im selben Raum ist", so der Technik-Chef.

In Zukunft überall

Als Einsatzmöglichkeiten nannte Bradlow unter anderem den Bildungsbereich, Entertainment und Nachrichtensendungen. Hologramme werden seiner Ansicht nach in Zukunft jedoch überall zu finden sein. "Wir alle haben diese Dinge in futuristischen Science Fiction-Filmen gesehen, aber die Realität ist, dass wir das bereits hier und heute tun können, wie wir nun demonstriert haben", so David Thodey, Chef des Enterprise- und Government-Bereichs von Telstra. Die hochauflösenden Bilder wurden über das Next IP-Netzwerk des Konzerns übertragen.

In vier bis fünf Jahren

Abgesehen von solchen Vorführungen sind Hologramme jedoch noch keine kommerziell verfügbare Technologie. Thodey geht jedoch davon aus, dass sich die Technik in vier bis fünf Jahren in Unternehmen anstelle von Videokonferenzen etablieren wird und später auch in Haushalten. "Wenn sich die Breitband-Geschwindigkeit in den nächsten Jahren erhöht, ist der Schritt zum Hologramm nicht mehr weit."

Grüße von Gates

Erst vergangene Woche hatte auch Microsoft-Chairman Bill Gates dem World Congress on Information Technology 2008 in Kuala Lumpur einen Besuch per Hologramm abgestattet.

Anders als bei Telstras CTO wurde die Rede allerdings vorher aufgezeichnet. (red)