Wirtschaft
"Unwürdige Arbeitsbedingungen" in China
DGB-Chef Sommer wirft Sportartikelfirmen vor, dass "selbst chinesisches Arbeitsrecht in ihren Produktionsstätten nicht eingehalten wird"
Berlin - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, hat Sportartikelkonzerne wegen der Arbeitsbedingungen in ihren chinesischen Zulieferbetrieben heftig kritisiert. "Die Sportartikelindustrie muss endlich die Einhaltung der
Kernarbeitsnormen in ihren asiatischen Produktionsbetrieben besser kontrollieren", sagte Sommer der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Noch immer lassen es namhafte
Firmen wie Nike und Adidas zu, dass selbst chinesisches Arbeitsrecht in ihren Produktionsstätten nicht eingehalten wird."
Ein Beispiel sei der chinesische Betrieb Joyful Long, der Adidas, Nike und Fila beliefere und weniger als die Hälfte des gesetzlichen chinesischen Mindestlohns zahle, erklärte der DGB-Chef. "Ich fordere die Sportartikelhersteller auf, unverzüglich für bessere Löhne und
Arbeitsbedingungen zu sorgen", fügte Sommer hinzu. Die Hersteller müssten sich ihrer Verantwortung gegenüber den Verbrauchern stellen und dürften sich nicht länger hinter chinesischen Autoritäten verstecken. (APA/Reuters)