Bild nicht mehr verfügbar.

Konzernchef Arun Sarin hat "alles erreicht", was er sich vorgenommen hat.

Foto: Reuters/Gea
Düsseldorf/London - Führungswechsel beim weltgrößten Mobilfunkanbieter Vodafone: Der erst 53 Jahre alte Konzernchef Arun Sarin kündigte am Dienstag überraschend in London seinen Rücktritt an. Ende Juli will Sarin seinen Posten an seinen Stellvertreter, den bisherigen Europachef Vittorio Colao, übergeben. "Ich habe erreicht, was ich erreichen wollte, als ich den Posten übernahm", begründete Sarin bei einer Telefonkonferenz seinen Schritt.

Sarin steht seit fünf Jahren an der Spitze des britischen Mobilfunkriesen. Er leitete die Expansion des Konzerns in Schwellenländer wie Indien oder die Türkei ein und erschloss dem Konzern damit neue Wachstumsmöglichkeiten. Außerdem verordnete er dem von seinem Vorgänger Chris Gent als reinem Mobilfunkanbieter aufgestellten Unternehmen einen Strategiewechsel und forcierte auch das Festnetzgeschäft, um vom boomenden Markt mit DSL-Anschlüssen zu profitieren. In seiner Amtszeit stieg die Zahl der Vodafone-Kunden weltweit von 120 auf 250 Millionen.

Kritik an teuren Akquisitionen

Vor zwei Jahren sah sich der Manager allerdings im Kreuzfeuer der Kritik, als Aktionäre die teueren Akquisitionen kritisierten und nachdrücklich den Verkauf der Beteiligung am US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless forderten. Seitdem hatte Vodafone mit unerwartet guten Zahlen und einem bemerkenswerten Umsatzwachstum in den Schwellenländern geglänzt. Die Kritik an dem Manager war verstummt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 steigerte der Konzern seinen Umsatz um 14,1 Prozent auf 35,5 Mrd. Pfund (44,5 Mrd. Euro). Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 10,2 Prozent auf 13,2 Mrd. Pfund. Der Nettogewinn lag bei 6,8 Mrd. Pfund. Im Vorjahr hatte der Konzern durch Abschreibungen auf die deutschen und italienischen Tochterunternehmen noch einen Verlust von 5,3 Mrd. Pfund ausweisen müssen. (APA/AP)