Konzernsicherheit
Klinkhammer sei von 1996 bis 2006 für die Konzernsicherheit verantwortlich gewesen. Ein Mitarbeiter dieser Abteilung sollte vor drei Jahren undichte Stellen im Konzern finden. "Dieser Auftrag, die Lücken für die Indiskretionen zu finden und zu schließen, ist an mir sowie am Chef der Konzernsicherheit vorbei aus dem Umfeld Ricke und Zumwinkel erteilt worden", sagte Klinkhammer der Zeitung. "Der Mann, der diesen Auftrag hatte, durfte weder mit mir noch mit seinem Chef darüber sprechen."
Ricke wies die Behauptungen gegenüber der Zeitung zurück: "Diese Vorwürfe sind unwahr und haltlos."
"Herr Zumwinkel hat keinen persönlichen Auftrag und keinerlei Anweisungen gegeben"
Zumwinkel hatte jede Verwicklung in die Abhör-Affäre bei dem Unternehmen bereits bestritten. "Herr Zumwinkel hat keinen persönlichen Auftrag und keinerlei Anweisungen gegeben", sagte sein Sprecher zu Reuters. Die Geschäfte eines Unternehmens führe der Vorstand. "Ein Aufsichtsratvorsitzender kann Mitarbeitern des Unternehmens keine Anweisungen geben", fügte er hinzu. Die angeblichen Datenspeicherungen seien - so es sie gegeben habe - nicht mit dem Einverständnis Zumwinkels erfolgt. Die Affäre beschäftigt den Aufsichtsrat des Konzerns, der am Mittwoch zusammentritt.
Der Konzern hatte am Wochenende eingeräumt, dass zwischen 2005 und 2006 mindestens ein Jahr lang Telefondaten ausspioniert worden sind. Betroffen waren wohl vor allem Aufsichtsräte, deren Kontakte etwa zu Journalisten geprüft wurden, wie es im Umfeld des Unternehmens hieß. Laut "Spiegel" waren auch eigene Manager betroffen. Die Daten seien an ein Berliner Unternehmen zur Auswertung gegangen. Ziel war es offenbar, undichte Stellen zu stopfen, damit vertrauliche Informationen nicht weiter an die Öffentlichkeit gerieten.
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