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Das Internet bietet viele Wege an, die zum Ziel führen.

Laut dem Verband Internet Reisen (VIR) wird im Jahr 2009 bereits ein Viertel aller Reisebuchungen über das Internet ablaufen. Die Umsätze für den Online-Reisemarkt steigen kontinuierlich und lagen 2007 bereits bei 49,4 Prozent vom Gesamtumsatz. Für 2008 sind vom VIR 58,4 Prozent prognostiziert, für 2009 bereits 69,9 Prozent. Marktführer unter den Reiseanbietern in Europa ist Expedia mit 17 Prozent.

Buchungsportale im VKI-Test

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kam bei seinem Test von Online-Buchungsportalen zu dem Ergebnis, dass oftmals eine Direktbuchung beim Veranstalter günstiger käme. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) rät gar zur Vorsicht bei Reisebuchungen im Internet, da sie "zwar praktisch, aber nicht ohne Tücken" seien. Ein Mausklick reiche aus, um einen gültigen Vertrag abzuschließen. Darüber hinaus werde oft angenommen, dass die Buchungsportale für Reklamationen zuständig seien, was sie aber als Vermittler de facto nicht sind. Getestet wurden fünf Buchungsportale:
Booking.com,
Expedia.de,
Hotels.de,
HRS.de und
Tiscover.at.

Preisvaribilität nimmt zu

Eines der Ergebnisse des Tests ist, dass Online-Buchungen nicht billiger seien und sich die Portale voneinander im Preis für ein und dasselbe Hotel wesentlich unterscheiden können. Laut Expedia gibt es dafür eine einfache Erklärung. "Wir verhandeln mit unseren Partnern exklusive Preise, die an dem Hinweis "Expedia Spezialpreis" auf der Seite erkennbar sind. Außerdem gibt es bei uns bei einer kombinierten Buchung von Reisebausteinen wie Hotel und Flug eine Preisersparnis gegenüber der Summe vergleichbarer Einzelleistungen. Und diese Ersparnis wird auch in der Ergebnisliste der Suchanfrage angezeigt", erklärt Alexa-Elisabeth Tietze von Expedia die Preisgestaltung des Online-Anbieters. Außerdem würde ein Reiseportal den Vorteil bieten, dass es nicht Hotel- oder Veranstaltergebunden sei und somit über das gesamte Angebot einer Destination informiere. Darüber hinaus könne man sich beispielsweise Hotelbewertungen von anderen Gästen ansehen.

Für Konrad Plankensteiner, Vorstand von tiscover.at, sind die unterschiedlichen Preise eine natürliche Entwicklung auf dem Buchungsmarkt: "Der Buchungsmarkt ist eine Industrie mit unterschiedlichsten Angeboten. Es gibt beispielsweise verschiedene Zimmerkategorien, nur Frühstück, Halbpension oder Vollpension. Dazu kommen unterschiedliche Buchungszeitpunkte und verschiedene Reiseportale. Alles das zusammen erklärt das Zustandekommen der verschiedenen Preise. Der Konsument hat aber bei der Internetbuchung die Möglichkeit, das für ihn passende Angebot auszuwählen und zu buchen." Online-Bucher würden sich jene Plattformen aussuchen, mit denen sie die besten Erfahrungen in Bezug auf Angebot, Preis und Leistungserbringung gemacht und zu denen sie das größte Vertrauen hätten.

Die Preisunterschiede bei den verschiedenen Online-Portalen erklärt Tietze damit, dass gleiche Angebote vermutlich nicht zeitgleich recherchiert wurden und sich dadurch eine Preisdifferenz ergeben kann, obwohl viele Reiseportale mit der gleichen Buchungsmaschine für Pauschalreisen arbeiten. Portale wie Expedia hätten darüber hinaus aber auch eigene Partnerschaften mit Veranstaltern und können durch die globale Präsenz günstige Konditionen anbieten und auch an den Kunden weitergeben. Außerdem würden eigene Market Manager vor Ort diese Partner regelmäßig überprüfen, was zusätzlich eine Qualitätssicherung bedeute.

Angebote für Familien

Laut VKI sei vor allem der Urlaub für Familien besonders teuer und die Handhabung der Online-Plattformen zu unflexibel. Der Grund dafür liegt laut Expedia nicht beim Vermittler sondern beim Anbieter, die oft sehr unterschiedliche Konditionen für Familien haben. "So pauschal lässt sich das nicht sagen", ist Tietze überzeugt. "Die Preise für Kinder sind meist von den Konditionen des Hotelanbieters oder Veranstalters abhängig, die sehr unterschiedlich sein können. In der Regel gibt es - gestaffelt nach Alter - spezielle Kinder-Ermäßigungen. Wir haben nicht nur spezielle Familienangebote sondern versuchen auch Familien die Urlaubsbuchung durch verschiedene Tools zu erleichtern." Bei einer Recherche auf Expedia können bis zu drei Kinder verschiedenen Alters in die Suche nach einem passenden Angebot eingetragen und berücksichtigt werden.

"Tiscover ist eine Freizeitplattform. Das ist unser Kernmarkt und natürlich ist es für uns besonders wichtig, Familien bei unserem Buchungsangebot besonders zu berücksichtigen. Allerdings unterliegen die Angebote nationalen Unterschieden. Österreich etwa ist sehr familienorientiert, in Italien hingegen ist es schwierig, Ermäßigungen für Kinder zu erhalten." Tiscover ermöglicht bei jeder Recherche bis zu vier Kinder einzutragen und entsprechende Angebote zu suchen.

EVZ warnt vor "Schnäppchen"

Das Internet ist laut EVZ nicht optimal um ein Urlaubsschnäppchen zu machen. Grund dafür seinen die Stornobedingungen, die manchmal für böse Überraschungen sorgen würden. "Man muss zwischen den unterschiedlichen Angeboten unterscheiden, für die auch verschiedene Stornobedingungen gelten", so Tietze. "Grundsätzlich muss man hier zwischen dem Bereich Last Minute- und Pauschalreisen und beispielsweise den Expedia.de Click&Mix-Reisen unterscheiden, für die unterschiedliche Stornobedingungen gelten. Wo Expedia selber der Reiseveranstalter ist, wie es bei Click&Mix der Fall ist, ist auch Expedia der Ansprechpartner bei Stornierungen. Bei Last Minute- oder Pauschalreisen gelten natürlich die AGBs des Veranstalters. Die AGBs müssen vor jeder Reisebuchung auf Expedia gelesen und als solches markiert werden." Generell gelte aber: Je später storniert wird, desto teuer wird es.

"Tiscover ist ein Reisevermittler (wie ein Reisebüro), aber nicht Reise-Veranstalter. Wir tragen die Verantwortung für die korrekte Zuordnung wie z. Bsp. der Inhalte, Bilder und der Preisbereichnung", so Plankensteiner. "Das heißt, dass wir garantieren, dass die Bilder der Unterkunft der Situation vor Ort entsprechen und dass die Preise, die angeführt werden auch tatsächlich jene sind, die letztendlich zu zahlen sind. Allerdings gelten die AGBs des Veranstalters und Stornierungen müssen, wie in jedem anderen Reisebüro, auch mit dem Veranstalter abgewickelt werden. Für Pauschalreisen gelten sehr strenge, EU-weite Gesetze, die für alle Veranstalter gelten." Auf die Leistungserbringung von Veranstaltern habe man als Vermittler keinen Einfluss und könne daher auch nicht die Haftung dafür übernehmen.

Sicheres Buchen im Internet

Um möglichst spätere Reklamationen zu vermeiden rät das EVZ dazu, Buchungen im Internet mit Ruhe und wohl überlegt zu tätigen. Es sei wichtig, sich Zeit zu nehmen, um die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sorgfältig durchzulesen und hier vor allem die Stornobedingungen zu beachten. Außerdem sollten sie gemeinsam mit den Kontaktdaten des Anbieters ausgedruckt werden. Bei Bezahlung mit Kreditkarte ist auf eine gesicherte Verbindung zu achten, die an dem https:// sowie an einem Vorhängeschloss-Symbol erkennbar ist.

"Die Kreditkarte ist das sicherste Zahlungsmittel im Internet. Es besteht jederzeit die Möglichkeit, eine Buchung, die zu Unrecht vorgenommen wurde, rückgängig zu machen. Es haftet derjenige, der die Abbuchung vorgenommen hat und der Kartenbesitzer bekommt das Geld innerhalb von wenigen Tagen gutgeschrieben, wenn er eine Fehlbuchung meldet. Davon abgesehen arbeiten alle Anbieter sehr seriös und es gibt eine Reihe von technischen Maßnahmen, um die Transaktionen im Internet möglichst sicher zu gestalten", erklärt Plankensteiner.

"Persönliche Daten wie Kreditkartennummern werden intern ebenso wie extern ausschließlich verschlüsselt (TSL und SSL) übertragen. Um die Sicherheitskette lückenlos geschlossen zu halten, arbeitet Expedia.de nur mit Partnern zusammen, die ihrerseits die Daten auch ausschließlich verschlüsselt weitergeben. Außerdem findet jährlich ein Sicherheits-Check für das s@fer-shopping Zertifikat des TÜV statt", erklärt Tietze die Situation bei Expedia.

Online-Buchung weiter im Aufwind

Allgemein empfiehlt auch Tietze Onlinebuchern unbedingt, auf gewisse Sicherheitsmerkmale zu achten, um seriöse Anbieter von "schwarzen Schafen" der Branche zu unterscheiden. Wesentliche Merkmale seien die TSL- und SSL-Verschlüsselung sowie das s@afer-shopping Zertifikat des TÜV. "Die steigenden Buchungszahlen sprechen eine klare Sprache und belegen den Trend zur Online-Reisebuchung. Die Stärken des Internets liegen auf der Hand: Preis- und Angebots-Transparenz, Vergleichbarkeit, multimediale Darstellung, Interaktivität, effizientere Preisgestaltung, ständige Erreichbarkeit und nicht zuletzt die Bequemlichkeit der Online-Buchung", erläutert Tietze den Trend in Richtung Internet-Reisebuchungen.

Auch Plankesteiner sieht das Internet als den Anbieter der Zukunft, wenn es um Standard-Angebote geht. "Reisebüros werden mehr und mehr individuelle Services anbieten. Standortmiete, Mitarbeiter etc. kosten viel Geld und daher wird sich in Zukunft das Standardprodukt für Reisebüros nicht mehr rechnen. Hingegen kann bei spezielle Reisewünsche wie Weltreisen mit besonderen Ausflügen, Besichtigungen, Touren und ähnlichem die Betreuung durch Profis genutzt werden und genau hier liegt das Potential des klassischen Reisebüros." (red)