Wien - Die Finanzierung des freiwilligen Sozialjahres ist wieder einmal Thema koalitionärer Verhandlungen. Im Ministerrat wurde die von Sozialminister Erwin Buchinger beantragte Verlängerung der Sonderförderung für die (dem Schuljahr entsprechende) Periode 2008/9 auf eine Woche zurückgestellt. Buchinger verhandelt mit dem Familienministerium Andrea Kdolskys über eine Finanzierung aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF).

Eine solche strebt er auch deshalb an, weil damit ein Rechtsanspruch gegeben wäre, erklärte Buchinger gegenüber der APA. Sollte man sich darauf nicht verständigen können, werde er die Förderung - wie bisher - aus den Mitteln des Sozialministeriums finanzieren. Jedenfalls müsse sichergestellt werden, dass die jungen Menschen, die freiwillig ein Jahr im Sozialbereich arbeiten, die 150 Euro Förderung bekommen.

Freiwillig sozial arbeiten

Im Sommer 2007 hatte die Verlängerung der Förderung für koalitionäre Auseinandersetzungen gesorgt. Die ÖVP verlangte eine Finanzierung aus Buchingers Budget, Buchinger wollte schon damals den FLAF zuständig machen. Nach längeren Verhandlungen schichtete der Sozialminister dann die nötigen 800.000 Euro innerhalb seines Ressorts - aus der Kriegsopferversorgung - um.

Das freiwillige Soziale Jahr können Männer und Frauen ab 18 Jahren absolvieren. In der Regel sind es junge Frauen, die sich nach Matura und abgeschlossener Fachschule Praxis für den Sozialbereich aneigenen, ein Wartejahr sinnvoll überbrücken oder sich beruflich orientieren wollen. Seit 2006 bekommen sie zusätzlich zum Taschengeld von 168 Euro (für das jeweils die Trägerorganisation aufkommt) eine Förderung von 150 Euro. Für die Förderung ist das Sozialministerium zuständig. (APA)