Mit der gewählten Anlagestrategie Jahr für Jahr hohe Renditen einzufahren ist der Traum jedes Anlegers. Ganz so leicht ist das freilich nicht. Nur wenige Fonds werfen nachhaltig Gewinne ab.

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Obwohl an einigen Börsen in den vergangenen Tagen Erholung angesagt war, haben die starken Schwankungen der vergangenen Monate vielen Fonds ordentlich zugesetzt. Im Auf und Ab der Märkte suchen Anleger vor allem eines: Produkte, die unabhängig vom Marktumfeld unter den Besten zu finden sind. Von fast 29.000 Fonds (alle Tranchen), die eine Historie von mindestens sieben Jahren (Vertriebszulassung) in Österreich, Deutschland und der Schweiz haben, bleiben gerade einmal zehn Fonds übrig, die jährlich glänzen. Das zeigt eine Analyse des Fonds-Infodienstes e-fundresearch.com. Assetklassen, die weniger als zehn Fonds beinhalten, wurden von der Analyse ausgenommen.

Rohstoffe und Konsum

Unter den zehn stabilsten Fonds befinden sich mit sechs Produkten vorwiegend Geldmarktfonds für Euro, Pfund und US-Dollar. Drei Aktienfonds (zwei davon weltweit anlegend, einer in der Schweiz) und ein Mischfonds komplettieren das Bild. Aktienmandate mit einem Anlageschwerpunkt in den USA oder Sektoren bzw. Anleihenfonds fehlen komplett. In diesen Assetklassen schaffte es kein einziger Fonds jedes Jahr unter die besten 25 Prozent.

Mit einer Performance von 13,2_Prozent weist der "M&G Global Basics" von Graham French die mit Abstand höchste Rendite auf. Verantwortlich dafür war vor allem sein Übergewicht in Rohstoffaktien. Zukünftig steht aber ein Richtungswechsel bevor: "Wir investieren generell in die Grundbausteine der globalen Wirtschaft."

"In den vergangenen Jahren waren das eben Rohstoffe und Nahrungsmittel", gab Graham kürzlich zu Protokoll. Die nächsten Jahre gehören laut dem Fondsmanager aber dem Transport bzw. Konsum- und Markengütern. Per Ende Januar machen Konsumgüter 20 Prozent des Fondsvolumens aus, der Rohstoffanteil lag bei 42 Prozent.

Auf Platz zwei, mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 7,7_Prozent, folgt der "StarPlus Sicav – Starpoint", der von Peter Huber gemanagt wird. Der Fonds hat es sich zum Ziel gesetzt, absolute Gewinne zu erzielen, und darf deswegen bis zu 50 Prozent seines Vermögens am Geldmarkt veranlagen. Per Ende April machte die Cash-Quote des auf Blue-Chips fokussierten Fonds allerdings gerade einmal ein Prozent aus, da das Fondsmanagement aufgrund des Subprime-Debakels viele Dividendenpapiere als ausgesprochen günstig bewertet ansieht.

Auf Platz drei liegt ein Schweiz-Aktienfonds, der DWS Zürich Invest Aktien Schweiz, verwaltet von Ralf Rybarczyk. Veranlagt wird überwiegend in Schweizer Blue-Chips von internationalem Renommee. Damit erzielte der Fonds in den vergangenen sieben Jahren einen Durchschnittsertrag von 5,9 Prozent.

Unter den zehn stabilsten Fonds befindet sich einer aus Österreich, der "Meinl Capital Invest", verwaltet von Wolfgang Werfer.

Der einzige Mischfonds unter den Top Ten legt in festverzinsliche Wertpapiere an und investiert in österreichische Aktien. In den vergangenen Jahren konnten im Schnitt 6,42 Prozent verdient werden.

Keine leichte Aufgabe

Mit seiner Anlagestrategie nachhaltig Erfolg zu haben ist offenbar keine leichte Aufgabe. Für Fondsanleger ist die Wahl des individuell "besten" Fonds ebenso eine Herausforderungen. Denn die Anzahl von Fonds wächst rasant. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29.5.2008)