Anstieg bis um das 1000-fache
Bei 66 Prozent der Pestizidwirkstoffen wird die zulässige Höchstmenge hinaufgesetzt. Wie die Umweltschützer betonten, erstrecke sich das Ausmaß der Anhebung vom 1,65- bis zum 1000-fachen der bisher zulässigen Menge. "Den Preis für diese Harmonisierung zahlen die Konsumenten. Was bisher aufgrund von Höchstwertüberschreitungen in Österreich nicht verkauft werden durfte, landet nach der EU-Anpassung ganz legal auf den Tellern der Verbraucher", erklärte der Biochemiker Helmut Burtscher.
"Schockierende Ergebnisse"
Eine Prüfung dieser Höchstwerte im Hinblick auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung bringe bei einigen Wirkstoffen "schockierende Ergebnisse": So wurde etwa der Höchstwert von Propamocarb für Birnen auf das Hundertfache angehoben und liegt zukünftig bei zehn Milligramm pro Kilo. Aber schon elf Milligramm dieses Wirkstoffs bei Birnen können laut Berechnungsmodellen der EU-Gesundheitsbehörden für Kinder gesundheitsschädlich sein.
Pestizidcocktails
Obst und Gemüse weisen laut Studie außerdem bei Untersuchungen häufig "ganze Cocktails von unterschiedlichsten Pestiziden auf, die sich gegenseitig beeinflussen und potenzieren können". Diese Tatsache werde aber bei der Festlegung der Höchstwerte ignoriert.
Höchstwertanhebung nochmals prüfen