Bild nicht mehr verfügbar.

Einheiten der für ihre Brutalität bekannten nepalesischen Polizei bewachen das Denkmal Birendras, des Bruders des abgesetzten Königs.

Foto: AP /Suresh Maharjan

Bild nicht mehr verfügbar.

Diesem Demonstranten gelang es trotzdem, die Statue zu erklimmen.

Foto: AP /Suresh Maharjan
Kathmandu - Nach der Ausrufung der Republik will Nepals entthronter König Gyanendra offenbar noch in dieser Woche den Narayanhiti-Palast in der Hauptstadt Kathmandu räumen. "Nach unseren Informationen packt der König seine persönlichen Sachen, um auszuziehen", sagte Kishore Shrestha von der in Angelegenheiten des Königshauses stets gutinformierten Wochenzeitung "Jana Aastha" am Donnerstag. Nach seinen Angaben wollte sich der Ex-Monarch am Freitag in die am Stadtrand gelegene königliche Jagdhütte oder in ein Privathaus in der Hauptstadt begeben. Aus seinem Palast soll dann ein Nationalmuseum werden. Dort wurde die Königsflagge am Donnerstag durch die Nationalflagge ersetzt.

Donnerstag und Freitag zu Feiertagen erklärt

Auf den Straßen feierten in der Nacht Tausende mit Tänzen und Gesängen das Ende der Monarchie. Donnerstag und Freitag wurden zu Feiertagen erklärt. Auch die Armee des Himalaya-Staates, bei der der in weiten Bevölkerungsteilen unpopuläre Monarch bisher über Rückhalt verfügte, machte inzwischen ihre Unterstützung für die Änderung der Staatsform deutlich: "Es ist nicht von Bedeutung, wie wir uns fühlen, sondern wie das Land sich fühlt", sagte ein Armeesprecher.

15 Tage Zeit

Die Regierung hatte dem Ex-Monarchen am Mittwoch 15 Tage Zeit gegeben, den Palast zu räumen. Die Maoisten, die den Regierungschef der neuen Übergangsregierung stellen werden, hatten verkündet, Gyanendra dürfe im Lande bleiben, wenn er sich an die Gesetze halte. Die Maoisten waren aus den allgemeinen Wahlen vom 10. April als stärkste Partei hervorgegangen. Bis 2006 hatten sie zehn Jahre einen bewaffneten Kampf gegen die Monarchie geführt. Mit der Änderung der Staatsform wurde ihre Kernforderung erfüllt.

Gyanendra löste Parlament auf

Bereits im Vorjahr waren die Kompetenzen der Krone nach dem Ende der Königsdiktatur drastisch beschnitten worden, Gyanendra verlor jede politische Macht. Er hatte sich nach schweren Unruhen im April 2006 gezwungen gesehen, das 2002 von ihm aufgelöste Parlament wieder zusammentreten zu lassen und die Regierungsgewalt an die politischen Parteien zurückzugeben. (APA)