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Die Topstars von Milram: Zabel, Petacchi, Astarloa (v.li). Ersterer hat gestanden, in der Vergangenheit gedopt zu haben, Zweiterer ist aktuell wegen zu hoher Salbutamol-Werte (Asthma-Mittel) gesperrt, nun geht es Astarloa an den Kragen.

Foto: Getty/ Hassenstein
Berlin - Das Thema Doping holte den deutschen Radrennstall Millram innerhalb eines Monats zum zweiten Mal ein. Nach dem Italiener Alessandro Petacchi ist Ex-Weltmeister Igor Astarloa der zweite prominente Milram-Radprofi, dessen Vertrag wegen eines Dopingverdachts vorzeitig beendet wurde.

"Er hat einen Brief erhalten, er fährt nicht mehr bei uns. Damit ist er aber nicht einverstanden und deshalb liegt der Fall bei den Anwälten", erklärte am Donnerstag Milram-Manager Gerry van Gerwen. Astarloa, Weltmeister von 2003, soll beim Giro d'Italia vor der zweiten Etappe nicht wie vom Team gemeldet "wegen Magen-Problemen, sondern wegen auffälliger Blutwerte ausgestiegen" sein, berichtete die Internetseite des deutschen Nachrichtenmagazins "Focus Online". Es liege "aber kein positiver Doping-Fall vor", erklärte Van Gerwen.

Es ist nicht auszuschließen, dass der Fall im Zusammenhang mit den neu eingeführten Blutpässen steht. Bei der neuen Anti-Doping-Prophylaxe werden Blut-Parameter und der Hormon-Status der Profis angelegt und nach Tests immer wieder verglichen. Mit Stand vom Donnerstag wird Astarloa offiziell bei der UCI nicht mehr als Mitglied des Milram-Teams geführt.

Vor rund einem Monat hatte der Fall Pettachi für Aufsehen gesorgt. Dem Italiener, der sich nach Ablauf seiner Sperre am 31. August einem neuen Team anschließen will, war ein zu hoher Wert des Anti-Asthma-Mittels Salbutamol zum Verhängnis geworden. Er besaß zwar eine Ausnahmegenehmigung, überschritt aber die Höchstwerte, so dass ein Manipulationsverdacht nahe lag. Astarloas genauer Befund ist noch nicht bekannt. (APA/dpa)