Wien - Neben dem österreichischen Fußball-Nationalteam absolvieren am Freitag auch EURO-Mitgastgeber Schweiz, Weltmeister Italien und Tschechien ihre letzten Endrunden-Vorbereitungsspiele. Die Schweizer treffen acht Tage vor dem EM-Start in der neuen St. Galler AFG-Arena auf Liechtenstein (20.30 Uhr), die Tschechen in Prag auf Schottland (17.30) und die Italiener in Florenz auf Belgien (20.50).

Kuhn: "Das Spiel ist wichtig"

Die SFV-Equipe will sich zum Abschluss des zwölftägigen Trainingscamps im Tessin mit einem seriösen Auftritt gegen den "Fußball-Zwerg" das nötige Selbstvertrauen holen. "Das Spiel ist wichtig", betonte Teamchef Köbi Kuhn. Im Vordergrund stehe aber nicht ein hoher Erfolg, sondern die Verfeinerung der Automatismen und die weitere Stärkung der physischen Basis. "Es ist unsere Pflicht, diesen Gegner zu dominieren. Das Team wird selbstbewusst, aber nicht überheblich spielen", sagte Kuhn. Die Schweizer haben alle bisherigen fünf Duelle mit der Nummer 130 der FIFA-Weltrangliste gewonnen und dabei noch kein Gegentor (13:0) kassiert.

 

Kuhn setzt beim letzten EM-Test voraussichtlich auf jene Startelf, die auch beim Eröffnungsspiel am 7. Juni in Basel einlaufen wird. "Mehr oder weniger wird jene Mannschaft auf dem Rasen stehen, die dann auch gegen die Tschechen spielt", verriet der Schweizer Teamchef. Die Ausnahme betrifft Tranquillo Barnetta, der gesetzte Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen wird nach acht Tagen intensiver Therapie neuerlich pausieren.

Baros vs Sverkos und Fenin

Der Schweizer Gegner im Eröffnungsspiel, Tschechien, will sich in Prag gegen Schottland den letzten Feinschliff für die EURO holen. Mit Milan Baros kämpft der EM-Torschützenkönig 2004 noch um ein Stammleiberl im Angriff. Dem Portsmouth-Stürmer sitzen Ex-Austria-Spieler Vaclav Sverkos (Banik Ostrau) und der hoch talentierte Martin Fenin (Eintracht Frankfurt) im Nacken.

Eine Antwort erwartet sich Brückner nach dem letzten Test auch auf die Frage, wer für den verletzten Rosicky in die Rolle des Spielgestalters schlüpfen soll. Beim 2:0-Erfolg über Litauen am Dienstag hatten sich David Jarolim (HSV) und Pavel Nedveds Nachfolger Jaroslav Plasil (Osasuna) empfohlen.

Italien wohl mit Del Piero

Weltmeister Italien will sich mit einem Sieg über Belgien auf die "Todesgruppe C" einstimmen, um eineinhalb Wochen später mit den Niederlanden einen zweiten Benelux-Staat zu bezwingen. Der Test gegen die belgische Nationalelf steht im Zeichen eines großen Comebacks: Juve-Star Alessandro Del Piero wird für Italien nach langer Durststrecke wohl zum Einsatz kommen.

Sein letztes Spiel für die Squadra Azzurra hatte der 33-Jährige im September 2007 gegen Frankreich bestritten. Danach hatten Unstimmigkeiten zwischen Del Piero und Teamchef Roberto Donadoni zum vorläufigen Ende seiner Karriere im Nationalteam geführt. Der Titel des Torschützenkönigs in der abgelaufenen Serie-A-Saison ebnete dem Juventus-Angreifer aber den Weg zurück in die Auswahl des Weltmeisters.

Zu hohe Erwartungen setzt Donadoni für das Testspiel nicht in seine Mannschaft: "Der Test ist wichtig, vor allem im mentalen Bereich. Nach fünf Tagen Vorbereitung darf man aber nicht zu viel verlangen." (APA)