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Saul Williams trägt vor: gerechter Zorn mit lakonischem Humor in enger Umarmung.

Foto: APA/EPA/KEYSTONE/MIRJAM WANNER

Wien – Der Slogan aus der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung "Action speaks louder than words" mag immer noch seine Richtigkeit besitzen. Wenn Saul Williams allerdings ans Mikrofon tritt, verschwimmen die Grenzen zwischen Wort und Tat ohnehin.

Der aus New York stammende Musiker, Spoken- Word-Artist, Schauspieler und Journalist (etwa für die "New York Times") steht als jüngstes Glied in einer Kette, die mit den Last Poets begonnen hat. Einer Gruppe, die in den 60ern zu reduziertem Getrommel explizit-politische Texte gegen die herrschenden Verhältnisse proklamierte.

Nach tollen Werken wie dem Album "Amethyst Rock Star" sowie jüngsten Zusammenarbeiten mit Trent Reznor von den Industrial-Rockern Nine Inch Nails hat Williams sein letztes Album "The Inevitable Rise and Liberation of NiggyTardust!" im Vorjahr als "Download only" veröffentlicht. Williams bezieht sich in erster Linie auf die Polit-Rapper Public Enemy und deren Idee von Rap als "schwarzes CNN", also als afroamerikanische Gegenöffentlichkeit.

Ungeachtet des Umstandes, dass dieses Match zugunsten des Kampfs um das dickere Auto längst verloren scheint, arbeitet sich Williams als "last man standing" an dieser Idee ab – eindrucksvoll ab. (Karl Fluch / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.5.2008)