Washington - Im vergangenen Jahr haben sich 115 Soldaten beim US-Heer das Leben genommen, das ist die höchste Zahl seit Beginn der Erhebungen 1980. Wie die Streitkräfte am Donnerstag in Washington mitteilten, unternahmen fast tausend Soldaten Selbstmordversuche. Der Trend setze sich im laufenden Jahr fort, fügte die US-Army hinzu.

Hochrangige Vertreter der Streitkräfte räumten ein, dass lange und häufige Kampfeinsätze eine Hauptursache für Stress im Leben der Soldaten seien. Dennoch habe kein direkter Zusammenhang zwischen mehr Kampfeinsätzen und der Zahl der Selbstmorde festgestellt werden können.

"Die Begegnung mit fürchterlichen und schrecklichen Dingen"

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama nannte die Zahlen eine "tragische Erinnerung an den erschreckenden und andauernden Preis des Irak-Krieges, vor allem für unsere Soldaten und ihre Familien".

Oberst Elspeth Ritchie räumte ein, dass die gegenwärtigen Konflikte die Soldaten besonders unter Druck setzten. "Es sind die langen und häufigen Einsätze fern der Heimat, die Begegnung mit fürchterlichen und schrecklichen Dingen, die leichte Verfügbarkeit geladener Waffen und, dass es im Moment sehr sehr viel zu tun gibt", sagte die Offizierin. (APA)