Bei anhaltend guter Konjunktur und weiter hohen Kupferpreisen erwartet Drouven nun erneut ein sehr gutes Jahresergebnis. Bisher war die NA davon ausgegangen das gute Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres nicht wieder erreichen zu können. "Trotz einer allgemein erwarteten konjunkturellen Dämpfung gehen wir weiter von einer Kupfernachfrage auf hohem Niveau aus", sagte Drouven. Im Zeitraum von Jänner bis März lag der Kupferpreis im Schnitt bei rund 7.800 Dollar (5.016 Euro) je Tonne, 30 Prozent höher als vor einem Jahr.
Die NA hatte bis zum Ablauf der verlängerten Angebotsfrist im März bereits mehr als 95 Prozent der Cumerio-Anteile in ihren Besitz gebracht und angekündigt, die restlichen Aktionäre zwangsweise abzufinden.
A-Tec gab Widerstand auf
Zuvor hatte der österreichische Mischkonzern A-Tec des Industriellen Mirko Kovats seinen Widerstand gegen die Übernahme aufgegeben und sein Cumerio-Pakt von 25 Prozent verkauft. Nach einer Entscheidung des deutschen Kartellamtes vom Frühjahr musste die österreichische A-Tec von Mirko Kovats wie berichtet ihre 13,75-Prozent-Beteiligung an der Norddeutschen Affinerie (NA) auf rund 9 Prozent reduzieren.
Im zweiten Geschäftsquartal von Jänner bis März steigerte die NA den Konzernumsatz um 30 Prozent auf fast zwei Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn wuchs um zwei Drittel auf 72 Mio. Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern 59 Mio. Euro, mehr als doppelt so viel wie vor Jahresfrist. Cumerio trug ab Anfang März sechs Mio. Euro dazu bei.
Im zweiten Quartal verbuchte die NA negative Bewertungseffekte durch die Schwankungen des Kupferpreises sowie Termingeschäfte von 25 Millionen. Im ersten Quartal, also vor der Cumerio-Übernahme, stand hier noch ein Plus von 47 Mio. Euro.
Gut aufgenommene Quartalszahlen haben am Freitag der Aktie der Norddeutschen Affinerie im vorbörslichen Geschäft zu deutlichen Kursgewinnen verholfen. Bei dem Brokerhaus Lang & Schwarz lagen die MDax-Titel am Morgen über vier Prozent höher. "Die Zahlen waren super", sagte ein Händler. Auch der Ausblick klingt Börsianern zufolge optimistisch - allerdings sei trotzdem fraglich, ob das Unternehmen weiterhin so stark wachsen könne, gab ein anderer Marktteilnehmer zu bedenken.