Jerusalem - Der israelische Likud-Oppositionsführer und ehemalige Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hätte laut dem Ergebnis einer Umfrage die größten Chancen bei einer vorgezogenen Parlamentswahl, sollte Ministerpräsident Ehud Olmert wegen seiner Korruptionsaffäre zurücktreten müssen. Netanyahu, der von 1996 bis 1999 Premier war und die Likud-Führung neuerlich übernommen hatte, nachdem Olmerts Vorgänger Ariel Sharon vor den letzten Knesset-Wahlen 2006 die neue Kadima-Partei ins Leben gerufen hatte, würde gegen Außenministerin Tzipi Livni als Kadima-Spitzenkandidatin gewinnen, ergab die Erhebung, die am Freitag von der Tageszeitung "Haaretz" veröffentlicht wurde.

Livni: Auf Wahl eines Nachfolgers vorbereiten

Auf den dritten Platz käme demnach Verteidigungsminister Ehud Barak, der Chef der Arbeiterpartei, der 1999 Netanyahu geschlagen hatte und seinerseits 2001 als Premier gescheitert war. Für die Umfrage wurden 467 Israelis befragt, die Fehlerquote wurde mit 5,1 Prozent angegeben. Olmert ist wegen des Vorwurfs, illegale Spenden von einem amerikanischen Geschäftsmann angenommen zu haben, stark unter Druck geraten. Barak forderte ihn zum Rücktritt auf. Livni erklärte am Donnerstag, die Kadima müsse sich auf die Wahl eines Nachfolgers vorbereiten. (APA)