Kyauktan - Vier Wochen nach dem Zyklon "Nargis" hat die Militärjunta in Burma mit der Räumung von Lagern für die obdachlos gewordenen Sturmopfer begonnen. Die Betroffenen seien in ihren angestammten Wohnorten besser aufgehoben, erklärte ein Regierungsvertreter zur Begründung. In den vom staatlichen Notunterkünften seien sie dagegen auf Hilfe angewiesen, was keine dauerhafte Lösung bedeute. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen berichteten von 39 Lagern in unmittelbarer Nähe des 30 Kilometer südlich von Rangun gelegenen Ortes Kyauktan, die geräumt würden. Es sei klar gewesen, dass sie nicht ewig im Lager leben könnten, sie hätten sich aber mehr Unterstützung erhofft, sagte ein 21-Jähriger, als er am Freitag mit seinen fünf Brüdern und Schwestern die Notunterkunft verließ. Ihnen seien für den Neubeginn im verwüsteten Irrawaddy-Delta 20 Bambusstangen und einige Planen mitgegeben worden. "Ehrlich gesagt sind wir enttäuscht", sagte der junge Mann. In der Region kamen bei der Naturkatastrophe Anfang Mai 134.000 Menschen ums Leben oder werden seither vermisst. Die Vereinten Nationen haben kritisiert, dass vier Wochen nach dem Zyklon weniger als die Hälfte der 2,4 Millionen Obdachlosen Hilfslieferungen bekommen hat. (APA/Reuters)