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Ungeachtet der negativen Auswirkungen der volatilen Kapitalmärkte auf das Ergebnis des ersten Quartals 2008 hält die Versicherung (im Bild Vorstandschef Konstantin Klien) an der mittelfristigen Ergebnisprognose von 430 Mio. Euro für 2010 fest.

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Die börsenotierte UNIQA Versicherung machte im ersten Quartal 2008 aufgrund der Finanzmarktkrise ein Drittel weniger Gewinn und verfehlte damit die Erwartungen. Die verrechneten Prämien im Konzern legten um 13,4 Prozent auf 1,63 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum "trotz des ausgezeichneten Ergebnisses im versicherungstechnischen Kerngeschäft in Folge der reduzierten Erträge aus Kapitalanlagen" um 33,2 Prozent auf 42 (63) Mio. Euro, teilte die UNIQA heute, Freitagnachmittag, mit. Die mittelfristige Gewinnprognose wird bestätigt.

Ungeachtet der negativen Auswirkungen der volatilen Kapitalmärkte auf das Ergebnis des ersten Quartals 2008 halte UNIQA an der mittelfristigen Ergebnisprognose von 430 Mio. Euro für 2010 fest. Die derzeit herrschende Unsicherheit und Volatilität auf den Kapitalmärkten lasse zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine zuverlässige kurzfristige Ergebnisprognose zu.

Von der APA befragte Analysten hatten für das erste Quartal im Mittel einen Anstieg beim Vorsteuergewinn um 10,84 Prozent auf 69,6 Mio. Euro erwartet.

Erträge reduziert

Die Erträge (netto) aus Kapitalanlagen reduzierten sich insbesondere durch geringere Kursgewinne und höhere Impairments auf Aktien infolge der schwachen Verfassung der Aktienmärkte im ersten Quartal und der negativen Auswirkung der Spread-Ausweitung im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere in den ersten drei Monaten 2008 um 66,2 Prozent auf 79 Mio. Euro, nach 233 Mio. Euro im ersten Quartal 2007, teilte die UNIQA heute mit.

Das technische Ergebnis in der Schaden-Unfall-Versicherung (vor Vermögenserträgen) verbesserte sich in den ersten drei Monaten auf 61 Mio. Euro, nach einem Minus von 6 Mio. Euro. In der Krankenversicherung verbesserte sich das technische Ergebnis um 14 Mio. Euro auf minus 8 Mio. Euro.

Den Bestand an Kapitalanlagen hat die UNIQA per 31. März 2008 gegenüber dem Vergleichszeitpunkt 2007 um 41 Mio. Euro auf insgesamt 21,647 Mrd. Euro (31.3.2007: 21,606 Mrd. Euro) gesteigert.

Group Embedded Value

Der Group Embedded Value (GEV) der UNIQA Gruppe konnte 2007 um 15,7 Prozent auf 2,518 Mrd. Euro gesteigert werden. Vor Abzug der Minderheitenanteile ergab sich für 2007 ein Embedded Value von 3,080 Mrd.Euro, der um 13,5 Prozent über dem Vorjahreswert (2006: 2,713 Mrd. Euro) liegt. Der UNIQA Gruppe sei es damit gelungen, den Group Embedded Value in den vergangenen zwei Jahren um rund 34 Prozent zu steigern.

Unter Berücksichtigung der Dividendenzahlungen wurde 2007 eine Verzinsung des Group Embedded Value von 17,7 Prozent erwirtschaftet (2006: 17,3 Prozent). Die hohe Steigerung war maßgeblich getrieben von den positiven Ergebnissen der Gruppe und einem höheren Bestandswert (Value In-Force Business - VIF) in der Lebens- und Krankenversicherung aufgrund der höheren Zinsen, dem höheren Marktwert der Beteiligung an der STRABAG SE und positiven Effekten aus dem profitablen Neugeschäft in der Lebens- und Krankenversicherung in Österreich und dem Ausland.

Kaum mehr Subprime-Auswirkungen

Für die UNIQA habe es im ersten Quartal 2008 kaum mehr Auswirkungen aus strukturierten Produkten gegeben, betonte UNIQA-Chef Konstantin Klien heute, Freitag, im Gespräch mit der APA. Die Abschreibungen auf das ABS-Portfolio seien bei 6 Mio. Euro gelegen, die tatsächlichen Ausfälle lägen seit November 2007 nach wie vor unverändert bei 9 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2007 hatte die UNIQA die Subprime-Abschreibungen mit 101 Mio. Euro beziffert.

Klien sieht Rebound-Chancen am ABS-Markt. Die UNIQA habe bei den Abschreibungen des Vorjahres zum Teil schon wieder Zuschreibungen vorgenommen. Die UNIQA gehe von einer Stabilisierung der Finanzmärkte aus. Das Finanzergebnis sollte daher in den kommenden Quartalen besser ausfallen als in den ersten drei Monaten. Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2008 will die UNIQA aber erst im September abgeben.

Klien verweist auch auf das gute versicherungstechnische Ergebnis, das in der Schaden-Unfall-Versicherung auf plus 61 Mio. Euro (nach minus 6 Mio. Euro) verbessert werden konnte. Die Schadenquote konnte auf 59,5 (65,6) Prozent gesenkt werden. Die Combined Ratio (netto) verbesserte sich deutlich auf 90,1 Prozent, nach 98,8 Prozent im ersten Quartal 2007. In der Krankenversicherung verbesserte sich das technische Ergebnis um 14 Mio. Euro auf minus 8 Mio. Euro.

Wachstumsmarkt Osteuropa

Wachstumsmarkt für die UNIQA war im heurigen Jahr Osteuropa, die Prämieneinnahmen stiegen um mehr als 50 Prozent. In dieser Region könnten auch weitere Zukäufe erfolgen. Konkrete Angaben machte Klien heute nicht, er verwies lediglich darauf, dass man immer bereit sei, Optionen zu prüfen. Erst gestern wurde wie berichtet eine Akquisition bekanntgegeben: In Rumänien erwirbt die UNIQA die Unita Versicherung, die von der Wiener Städtischen Versicherung (Vienna Insurance Group/VIG) aus kartellrechtlichen Gründen abgegeben wird. (APA)