Wien - Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger hat am Freitag Meinl European Land (MEL) wegen Verzögerungen bei der Einberufung der Generalversammlung kritisiert und Auskunft darüber verlangt, "ob und wann die Verantwortlichen für die Aktienrückkäufe im vergangenen Jahr juristisch zur Verantwortung gezogen werden - in der Quartalsveröffentlichung gibt es zu beiden Fragen keinerlei Auskunft", sagte Rasinger am Freitag zur APA. Wie berichtet müssen die Aktionäre bei einer Generalversammlung den bevorstehenden Einstieg von Gazit und Citi Property absegnen. Die Gesellschaft soll in Atrium Real Estate umbenannt werden, wie MEL am Freitag mitteilte.

Das Immobilienunternehmen hatte am Mittwoch einen Gewinneinbruch im ersten Quartal berichten müssen - vor allem wegen der beträchtlichen Bewertungsverluste gegenüber dem Vorjahresquartal. Einen leichten Rückgang aller Fair Values gab es auch gegenüber dem Vorquartal.

"Wie die meisten anderen muss jetzt auch Meinl European abwerten - das ist nicht ungewöhnlich. Bemerkenswert ist aber, dass man auch in Russland deutlich nach unten angepasst hat", sagte Rasinger. Russland ist das Hauptinvestitionsgebiet von MEL. Die russischen Immobilien sind Ende März 2008 um etwa fünf Prozent auf 461,2 (485,2) Mio. Euro abgewertet worden. 80 Prozent der Mieteinnahmen der MEL gingen für laufende Kosten drauf, kritisierte Rasinger.

Während die Bruttomieteinnahmen der MEL im Jahresvergleich um 8 Prozent gestiegen sind, legten die Mieteinnahmen auf vergleichbarer Basis ("like to like", ohne neu erworbene Flächen) um lediglich drei Prozent zu - deutlich unterhalb den aktuellen Inflationsraten in Osteuropa. Der Net Asset Value (NV) exklusive Entwicklungsprojekten fiel auf 15,03 Euro pro Aktie gegenüber 15,25 Euro zu Jahresende 2007. (APA)