Zwei Tage bevor die ORF-Programmentgelte um 1,30 Euro steigen, hat ORF-Chef Wrabetz am Freitag dargelegt, was die Gebührenzahler für ihr Geld bekommen werden: "Mehr Programm - mehr Wert." Mit Hilfe der Gebührenerhöhung will Wrabetz die "öffentlich-rechtlichen Angebote weiter ausbauen".

Das könnte auch der heimischen Filmbranche zugutekommen. Wie der ORF-Chef betonte, ist der ORF mit der Valorisierung der Gebühren in der Lage, "im Jahr 2008 zusätzliche Aufträge für österreichische Produktionen zu erteilen". Schon jetzt biete "kein anderer TV-Sender auch nur annähernd so viele Filme und Serien österreichischer Autoren und Regisseure mit österreichischen Schauspielern sowie mit heimischen Themen und heimischem Lokalkolorit wie der ORF", lobte Wrabetz sein eigenes Haus. Er entgegnete damit der Dauerkritik seitens der ÖVP und der Filmproduzenten, die zu wenig österreichischen Content im ORF orten und Kürzungen im Film-Budget des Senders vermuten.

Landesstudios profitieren

Von dem zusätzlichen Geld sollen unter anderem auch die Landesstudios profitieren, die Wrabetz als "Ausdruck des lebendigen Rundfunkföderalismus in Österreich" bezeichnete. Sie sollen auch künftig "wichtige Partner bei regionalen Projekten und Initiativen sein", hieß es. Wrabetz hatte im Vorjahr deutlich gemacht, dass das Leistungsspektrum im regionalen Bereich ohne eine Gebührenerhöhung "nicht aufrechtzuerhalten ist".

Das zusätzliche Geld soll außerdem in die sportlichen Großereignisse, die EURO und die Olympischen Sommerspiele, sowie in die neue hochauflösende Digitaltechnik HDTV fließen. Ab Montag strahlt der Sender das ORF 1-Programm in dieser Qualität aus. Weiters stellte Wrabetz einen Ausbau der Untertitelungen im ORF-Programm in Aussicht. Derzeit biete der Sender monatlich im Schnitt 370 Stunden Fernsehen mit Untertiteln in Nachrichten, Magazinen, Serien, Filmen und Dokumentationen an. (APA)