Auf Anfrage der Behörden Okayamas hat Professor Mitsuyuki Ikeda nach einer Möglichkeit gesucht, den Klärschlamm der Stadt effektiv wiederzuverwerten: Aus den Proteinen soll künstliches Fleisch erzeugt werden.

Foto: ARTE F /Mona Lisa Production/Thierry Berrod
Einmal mehr holt die Wirklichkeit die Satire ein: 2003 präsentierte die globalisierungskritische Künstlergruppe The Yes Men der ahnungslosen Öffentlichkeit ihre Lösung für die Hungerprobleme der Welt: den "ReBurger", hergestellt aus menschlichem Kot, wiederaufbereitet zum Burger ... und bereit zur Verschickung in die Dritte Welt. Ein bitterböser Streich, der zum Nachdenken über die allgemeine Wurschtigkeit gegenüber den Mechanismen der globalen Wirtschaft veranlassen sollte - für den japanischen Professor Mitsuyuki Ikeda hingegen keineswegs eine abwegige Vorstellung (siehe das Bild links).

Eine braunschillernde Facette von vielen: Thierry Berrods dreiteilige Doku-Reihe begibt sich in "Die wunderbare Welt der Exkremente" - Teil 1, "Das große Geschäft", macht den Auftakt. Was nicht nur eine der vielen Umschreibungen für das so alltägliche und dennoch so tabuisierte Thema ist, sondern durchaus auch ökonomisch verstanden werden darf: Immerhin sind Exkremente in manchen Ländern nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für andere Wirtschaftszweige ein kostbarer Rohstoff: etwa in Form von Biogas, Lebensmitteln oder gar Kunstobjekten finden sie zahlreiche nutzbringende Anwendungen.

Die Reihe wird Dienstag ("Geschichten vom stillen Örtchen") und Mittwoch ("Von Kuhfladen und Elefantendung") zur gleichen Sendezeit fortgesetzt. (red)