Vorstandsvorsitzende (CEOs) in Europa und im deutschsprachigen Raum müssen international am härtesten kämpfen, um ihre Posten zu verteidigen. 17,6 Prozent aller europäischen CEOs räumten im vergangenen Jahr ihren Stuhl. Weltweit waren es nur 13,8 Prozent. Noch größerem Druck sind CEOs aus dem deutschsprachigen Raum ausgesetzt: 19,7 Prozent mussten hier ihr Amt abgeben, so die aktuelle „CEO-Succession“-Studie von Booz & Company.

Europäische Aufsichtsräte nehmen ihre Kontrolle aktiver wahr als ihre internationalen Kollegen: So mussten im Verlauf der letzten zehn Jahre 37 Prozent aller europäischen CEOs unfreiwillig abtreten. Während des gleichen Zeitraums waren es in den USA lediglich 27 Prozent.

Der Druck auf europäische CEOs könnte laut Studie aber noch weiter steigen, denn schlechte Performance führe seltener als angenommen zu einem unfreiwilligen Jobverlust. CEOs der Telekommunikationsbranche sind dem größten Druck ausgeliefert. Mit einer Fluktuationsquote von 40 Prozent sind sie bereits zum dritten Mal an der Spitze. Mit beträchtlichem Abstand folgen Industrials (32 Prozent) und IT (28 Prozent). CEOs, die ihre Karriere im Unternehmen absolviert haben, erzielen bessere Ergebnisse, als Vorstände, die von außen geholt wurden. (ost/DER STANDARD; Printausgabe, 31.5./1.6.2008)