Budapest/Wien – In kroatischen Zeitungsberichten mag Österreichs Nationalmannschaft als leichte Auftakthürde bei der EURO beschrieben werden, die kroatische Teamführung wird nicht müde, vor der Partie am 8. Juni im Happel-Stadion zu warnen – drastisch zu warnen. „Es kann passieren, dass sie dich massakrieren“, soll Teamchef Slaven Bilic gar über die Österreicher gesagt haben.

Demnach haben den 39-Jährigen vor allem Österreichs Testspiele gegen Deutschland und die Niederlande beeindruckt. „Was die gelaufen sind in den ersten 60 Minuten, war unglaublich, sie springen dir auf den Kopf. Sie sind bis zum Himmel motiviert.“ Die Ergebnisse – 0:3 und 3:4 nach 3:0-Führung – interessieren Bilic nicht weiter. So wie ihn vordergründig auch nicht das Ergebnis interessiert, das die Kroaten am Samstag (20.30) im letzten Test gegen Ungarn erzielen. Seine Konzentration gelte selbst im 13.500 Besucher fassenden Budapester Szusza Ferenc Stadion, der Újpest-Heimstätte, „zu 99 Prozent Österreich“.

Weder Rast noch Ruh

Womit die Ungarn, ob sie nun wollen oder nicht, kroatischerseits quasi als Österreicher wahrgenommen werden. Die Truppe des niederländischen Trainers Erwin Koeman, der vor einer Woche mit einem 3:2-Heimsieg über Europameister Griechenland debütierte, sei hochmotiviert und vor allem aus Standardsituationen gefährlich. „Genauso wie Österreich“, sagt Bilic. Da sei Aggressivität gefordert, es dürfe „kein Ausruhen“ für die Spieler geben. Qualifikationsstress haben die kroatischen Kicker keinen. Die Standard-Elf für die EURO steht praktisch fest. Sie lautet: Pletikosa; Corluka, Robert Kovac, Simunic, Pranjic; Srna, Niko Kovac, Modric, Kranjcar; Petric, Olic – wenn nichts passiert natürlich. (APA, red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 31.5. 2008)