Paris - Die offizielle Tourismusbehörde Pekings hat nach Angaben der französischen Regierung Reiseveranstalter aufgefordert, keine Pauschalurlaube in Frankreich mehr anzubieten. Die französische Botschaft in Peking erkundige sich derzeit bei den chinesischen Behörden nach den Gründen dafür, sagte eine Sprecherin des französischen Außenministeriums am Freitag.

Das Verhältnis zwischen Frankreich und China gilt seit den Protesten beim Olympischen Fackellauf in Paris als gestört. Chinesische Nationalisten hatten daraufhin zu einem Boykott französischer Produkte aufgerufen. Zudem hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den Unmut noch verstärkt, indem er einen Boykott der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele nicht ausschloss, sollte China nicht mit dem geistlichen Oberhaupt der religiösen Tibeter, dem Dalai Lama, sprechen.

Auch mehrere, auf Besucher aus China spezialisierte Reiseveranstalter in Frankreich gaben an, sie hätten zahlreiche Stornierungen erhalten und fürchteten nun ein "katastrophales Jahr". Die Zahl der chinesischen Touristen in Frankreich war in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2007 besuchten 700.000 Menschen aus der Volksrepublik das Land. (Reuters/APA)