Schladming - Die Siegesgesänge waren kaum verklungen, saßen die Schladminger am Freitag schon in aller Früh am Rechner. Die ober-steirische Region kann jetzt mit der Weltmeisterschaft auf einen warmen Geldregen hoffen. Denn mit dem Zuschlag für die Alpine Ski-WM 2013 erhält nicht nur der Tourismus eine ordentlichen Schub, auch längst geplante Investitionen in die Tourismus-Infrastruktur und vor allen in den Bahn- und Straßenverkehr müssen nun vorgezogen werden.

Schladming ist nach wie vor verkehrstechnisch suboptimal erschlossen. Seit Jahrzehnten tobt im Ennstal ein Streit um den Bau einer leistungsfähigen Straße ("Ennstrasse"). Die nun geplante Ennstalstraße wird aber auch zur WM noch nicht befahrbar sein, da die Verfahren bis dahin nicht beendet sein werden. Zumindest im Abschnitt Trautenfels bis Schladming sei ein teilweise dreispuriger Ausbau machbar, sagte Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder. Massiv - rund 150 Millionen Euro - muss in den Bahnausbau investiert werden.

Besonders heikel wird die Verkehrslösung für Schladming selbst. Die Stadtregierung träumt von einer Untertunnelung und auch Bauernbundpräsident Fritz Grillitsch, eine Obersteirer, macht sich dafür stark. Edlinger-Ploder mahnt: Der Tunnel sei wegen der langen Verfahren kaum realistisch. (mue, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.5./1.6.2008)