Tegucigalpa - Bei einem Flugzeugunglück in Honduras sind am Freitag mindestens fünf Menschen getötet und zahlreiche schwer verletzt worden. Die Passagiermaschine der mittelamerikanischen Gesellschaft Taca Airlines glitt beim Landeanflug auf den Flughafen der Hauptstadt Tegucigalpa über die Fahrbahn hinaus auf eine Straße. Dort zerbrach sie in drei Teile. Unter dem Wrack wurden mehrere Autos verschüttet.

Rettungskräfte waren stundenlang damit beschäftigt, die Verletzten aus der Maschine zu bergen. Die Polizei versuchte, Hunderte von Schaulustigen von der Unglücksstelle wegzudrängen. Mehr als 7.500 Liter Treibstoff liefen aus den Flugzeugtanks. "Der Kraftstoff von dem Flugzeug könnte eine Explosion auslösen - und das wäre eine noch größere Tragödie", sagte ein Sprecher des Sicherheitsministeriums, Ivan Mejia.

Flugzeug kollidierte mit Autos

Die Maschine war mit 142 Menschen kam aus Los Angeles. Nach einer Zwischenlandung in El Salvador sollte der Airbus in Tegucigalpa landen. Ein Fluggast berichtete im honduranischen Fernsehen, dass Nebel den Anflug auf Tegucigalpa erschwert hatte. Demnach kreiste die Maschine mehrmals über dem Zielflughafen, bevor die Piloten die Landung versuchten. Doch die Maschine kam nicht rechtzeitig zum Stehen und schoss über die nasse und zu kurze Landepiste hinaus auf eine Straße. Dort stieß sie mit Autos zusammen, ehe sie gegen einen Berghang prallte. Mehrere Menschen sollen in ihren Wagen ums Leben gekommen sein.

Unter den Toten war nach offiziellen Angaben auch der Präsident der Zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftsintegration BCIE, Harry Brautigan. Ein Passagier erlag nach der Bruchlandung im Krankenhaus den Folgen eines Herzinfarkts, teilte ein Krankenhaussprecher mit. Der Tod des Piloten wurde vom Militärkrankenhaus der Hauptstadt bestätigt. Die Fluggesellschaft teilte mit, es seien mehrere Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert worden. Grupo-Taca-Geschäftsführer Armando Funes sagte, über deren Zustand könne er keine Angaben machen.

Schlechtwetter

Fernsehbilder zeigten das verunglückte Flugzeug mit eingeknicktem Fahrwerk und unter einer Werbetafel mit zerbrochenem Cockpit. Unter dem linken Triebwerk waren mindestens zwei Autos eingeklemmt. Möglicherweise ist das Unglück auf schlechtes Wetter zurückzuführen. Nach dem Tropensturm "Alma" herrschte in Teilen der Hauptstadt dichter Nebel.

Der 60 Jahre alte Flughafen von Tegucigalpa stellt mit einer kurzen Landebahn von 1,6 Kilometern und primitiver Navigationsausstattung in dem bergigen Gebiet hohe Anforderungen an die Piloten. Hinzu kommt die Höhe von Tegucigalpa: Die Stadt liegt auf 1.000 Metern. Flugzeuge brauchen auf dieser Höhe eine längere Start- und Landebahn als auf Meereshöhe. Der Toncontin-Flughafen gilt deshalb als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt. (APA/AP/Reuters/dpa)