Angesichts des Spitzelskandals bei der Telekom hat Deutschlands Innenminister Wolfgang Schäuble die deutschen Unternehmen aufgefordert, dem Datenschutz höhere Beachtung zu schenken. Die Bürger müssten darauf vertrauen können, dass der Schutz von Daten auch in Unternehmen höchste Priorität habe, sagte der CDU-Politiker gegenüber der Zeitung "Bild am Sonntag".

Eingeladen

Für Montag hat Schäuble die großen Telekommunikationskonzerne zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen, um über eine Selbstverpflichtung der Branche zum Datenschutz zu beraten. Doch laut Medienberichten holte sich der CDU-Politiker von den meisten Unternehmen einen Korb. Einzig die Deutsche Telekom werde mit dem Vorstandsvorsitzenden Rene Obermann dabei sein, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Zurückgewiesen

Obermann wies unterdessen in dem Skandal um die Ausforschung von Aufsichtsräten und Reportern alle gegen ihn selbst gerichteten Vorwürfe zurück. "Wenn jemand behauptet, ich sei in diese Affäre verwickelt, ist das eine Sauerei", wird Obermann vom Nachrichtenmagazin "Focus" zitiert. Der Konzern habe erstmals im August 2007 von einer möglichen Bespitzelung eines Journalisten erfahren. "Nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe haben wir sofort reagiert und personelle sowie organisatorische Konsequenzen gezogen", sagte Obermann laut dem Bericht. (APA/AP)