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Sudden Strike
Krieg kann man doch spielen
Lang geplant, heiß ersehnt und nun endlich auf dem Markt - Sudden Strike
, ein Echtzeitstrategiespiel, das versucht neue Maßstäbe zusetzen und ein nie da gewesenes Realitätsgefühl vermitteln will. Ob es den russischen Programmierern auch tatsächlich gelang, lesen sie in unserem Testbericht.
Das Spiel simuliert die Kriegsjahre 1939 - 1945 und bietet auf zwei CDs eine Unmenge von Aufträgen, die taktisches Geschick und viel Ausdauer verlangen.
Insgesamt gibt es mehr als 40 Einzelmissionen, bei denen verschiedenste Aufgaben ( Halten einer Stellung, feindliche Stellungen zerstören oder gezielte Angriffe auf Panzerverbände oder Offizierskorps) ausgeführt werden müssen. Doch das Hauptaugenmerk liegt auf den drei Kampagnen mit insgesamt 34 Aufträgen (diese werden noch in bis zu sechs Missionen aufgeteilt), die entweder auf Seiten der Alliierten, der Russen oder der Deutschen zu bestehen sind. Zusätzlich verschafft ein Mehrspielermodus, in dem bis zu zwölf Spieler ( in vier Teams) gegeneinander antreten können, bislang ungeahnte Möglichkeiten und Gefechte.
Realistischer kann man kaum noch werden
Auf dem scrollbaren Iso-Terrain werden die kühnsten Träume der Echtzeitstrategen wahr: Detaillierte Sommer -und Winterlandschaften, mit riesigen Wäldern und Fachwerkhäusern, 110 verschiedene, gut erkennbare und zum größten Teil auch historisch verbürgte, Einheiten ( u.a. Katyusha-Raketenwerfer, verschiedenste Panzer und Flugzeuge, Scharfschützen, Fallschirmspringer und vieles mehr) lassen die Herzen der ?Hobbygeneräle? höher schlagen.
Aber das ist bei Weitem noch nicht Alles - zerstörte Fahrzeuge hinterlassen brennende Wracks, Granateneinschläge lassen Erdfontänen aufspritzen, anspringende Dieselmotoren sind durch Abgaswolken erkennbar, Raketen ziehen Rauchfahnen hinter sich her und alle Bauwerke und Befestigungen gehen bei Beschuss in Rauch auf, sogar die Wälder können dem Erdboden gleichgemacht werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Echtzeitsimulationen gibt es bei Sudden Strike weder eine Basis noch unendlich Munition oder andere hilfreiche Zusätze; am Anfang stehen nur beschränkten Einheiten zur Verfügung und kann nur hoffen ohne große Verluste und mit ausreichendem Nachschub die Aufgaben zu bewältigen. Einzige kleine Hilfen sind Sanitätsfahrzeuge und Versorgungseinheiten sowohl zu Land als auch in der Luft. Jede Einheit hat eine bestimmte Panzerung, Geschwindigkeit und Feuerkraft, diese Werte wurden nach den historischen Angaben umgesetzt, und nur eine bestimmte Sichtweite, der nicht einsehbare Teil der Karte zeigt zwar das Terrain aber keine Feinde, daher gerät man öfter als einem lieb ist, in einen Hinterhalt oder sieht die wahre Größe der feindlichen Verteidiger erst wenn es schon zu spät ist. Auch Bäume und Häuser beeinträchtigen die Sicht und müssen oft zuerst bombardiert werden. Allerdings darf nicht zuviel Munition verschossen werden, denn Nachschub kommt sehr langsam - wenn überhaupt.
Wahre Experten dieses Genres werden dieses Spiel lieben
Die Steuerung ist die altbewährte Mischung aus Maus- und Tastaturkommandos: Per Zugrahmen werden Einheiten zusammengefasst, diese Verbände lassen sich über Hotkey-Tasten kontrollieren und mit einem praktischen Extramenü werden Brückenbau, Fallschirmspringer-Angriffe oder Minenräumungen zu lösbaren Einsätzen. Anfänger werden allerdings einige Zeit brauchen um sich damit zurecht zu finden, vor allem die riesige Anzahl an Einheiten (bis zu 1000 Stück pro Szenario) vereinfachen dies nicht gerade und lassen den Spieler auf mindestens eine Hand mehr im nächsten Leben hoffen. In den großen Schlachten ist es nicht sehr leicht seine Soldaten von denen des Gegners zu unterscheiden; und erbeutete Fahrzeuge, die nun auf ihre früheren Besitzer losgehen, erfordern ein Höchstmaß an Übersicht und Taktik. Sudden Strike orientiert sich vom Gameplay eher an Rundenspielen wie Panzer General und nicht so sehr am altbekannten Command & Conquer.
Untermalt werden die Schlachten von Musik und Soundeffekten, die allerdings nach einer Weile eher nervend als unterhaltend sind, sowie den Rückmeldungen der einzelnen Verbände, natürlich in der passenden Landessprache.
Tipps und Tricks
Einigen Meldungen zufolge läuft das Spiel noch nicht unter Windows-2000 aber es ist anzunehmen, dass in nächster Zukunft ein Patch von den Entwicklern nachgereicht wird. (s. Links).
Aufklärung schützt vor Nachsicht
Es ist nahezu unmöglich die Missionen zu bestehen, wenn man nicht genügend Einheiten für die Feindaufklärung verwendet. Viele Gegner verschanzen sich in den Wäldern und Häusern und können, solange sie nicht entdeckt sind, auch starke Panzerverbände zerstören.
Wegen der riesigen Anzahl der Einheiten und den großen Szenarien sollte Sudden Strike eigentlich nicht in Echtzeit gespielt werden; man kann im Pausenmodus Truppenbewegungen und sonstige Aktionen eingeben, diese werden nach Wiederbeginn der Reihe nach ausgeführt.
Geschütze erobern, diese können weiterverwendet werden.
Wachtürme und Häuser besetzen - dies schafft mehr Überblick und gute Deckungsmöglichkeiten
Erfahrung ist wichtig: Daher Einheiten reparieren oder im Sanitätswagen heilen; besseres Ausweichen, schnelleres Bewegen und eine höhere Trefferquote sind erst durch große Erfahrung möglich.
Auf die Mischung kommt es an.
Da die verschiedenen Einheiten unterschiedliche Qualitäten haben müssen diese so gut wie möglich kombiniert werden. Scharfschützen und Offiziere vereinen große Sicht- und Reichweite. (gk)