Paris - Einen Tag nach dem überraschenden Aus von Serena Williams als ihrer vermeintlich schärfsten Titelrivalin ist Maria Scharapowa am Samstag ebenso ins Achtelfinale der French Open eingezogen wie ihr Pendant bei den Herren, Roger Federer. Die 21-jährige Russin, seit dem Rücktritt der Belgierin Justine Henin die Nummer 1 der Weltrangliste, setzte sich gegen Karin Knapp mit 7:6(4),6:0 durch.

Federleichter Federer

Während Scharapowa nun auf ihre Landsfrau Dinara Safina trifft, hat sich Roger Federer mit einem Dreisatz-Sieg über Mario Ancic in die nächste Woche gespielt, in der er gegen Julien Benneteau (FRA) antritt. Der Weltranglisten-Erste bezwang den Kroaten Mario Ancic auf dem Court Philippe Chartrier "federleicht" 6:3,6:4,6:2.

Für die bisher keineswegs glänzende Scharapowa wird die Begegnung mit der jüngeren Schwester des früheren Weltranglisten-Ersten Marat Safin ein harter Prüfstein. Die 22-Jährige hatte im Mai in Berlin ihren insgesamt sechsten Titel geholt und sich in den erweiterten Favoritenkreis für Roland Garros gespielt.

Das Achtelfinale wurde am Samstag bei Damen und Herren komplettiert, bei den Damen steht erstmals in der Geschichte des Profitennis keine US-Amerikanerin in der Runde der letzten 16 von Roland Garros. Bei Serena Williams, die durch ihr Aus den Weg für ein neues Siegergesicht in Paris frei machte, dürften private Probleme vorrangig sein.

Lustlose Serena

"Ich bin nicht ratlos, aber ich habe keine Lust, hier zu sein, das ist alles", hatte sie gemeint. Mutter Oracene Williams meinte zur französischen Sportzeitung "L'Equipe": "Seit zwei Wochen hat Serena den Blues und ich weiß nicht, warum, weil sie mir nichts gesagt hat. Aber ich kenne meine Tochter, ich sehe, dass sie sich nicht wohlfühlt."

Doch der harte Alltag ging auch ohne die Williams-Sisters weiter. Die Drittrunden-Spiele des oberen Tableaus bescherten fünf russischen Siege womit schon jetzt aufgrund der Auslosung wenig überraschend eine russische Halbfinalistin fixiert ist.

Russische Armada

Neben Scharapowa und Safina spielen nun auch Vera Zwonarewa gegen Jelena Dementjewa, sowie Swetlana Kusnezowa gegen die immer stärker werdende Weißrussin Victoria Asarenka. Tschakwetadse-Bezwingerin Kaia Kanepi aus Estland steht überraschend erstmals in einem Major-Achteltfinale.

Auch bei den Herren wurde der obere Achtelfinal-Teil des Rasters komplettiert: Hier gab es aber mehrere Überraschungen. Allen voran das Aus der Nummer vier, Pörtschach-Sieger Nikolaj Dawydenko, gegen den wieder erstarkten Kroaten Ivan Ljubicic, der sich in fünf Sets durchsetzte. Er trifft nun auf Melzer-Bezwinger Gael Monfils.

Gonzalez und Ferrer nach fünf Sätzen weiter

Fernando Gonzalez rang den vor Kurzem in die Top Ten aufgestiegenen Schweizer Stanislas Wawrinka (9) ebenfalls erst über die volle Distanz nieder, Radek Stepanek schickte den als Nummer 12 gesetzten Tommy Robredo mit nur sechs Games nach Hause. Der Tscheche trifft nun auf David Ferrer, der übrigens gegen Lleyton Hewitt auch über fünf Sätze gehen musste.

Bemerkenswert beim Blick auf das Herren-Tableau: Insgesamt fünf Franzosen bestreiten die Runde der letzten 16: Monfils und Benneteau folgten Michael Llodra, Jeremy Chardy und Paul-Henri Mathieu vom Vortag nach. (APA/dpa/Reuters)