Frankfurt - Ein von der Finanzkrise belastetes erstes Quartal hat den Optimismus der DekaBank für das Gesamtjahr leicht gedämpft. Zwar sagte DekaBank-Chef Franz Waas am Mittwoch in Frankfurt: "Aus heutiger Sicht werden wir das Rekordergebnis, das wir 2007 gesehen haben, in etwa wieder erreichen."

Im vergangenen Jahr hatte der zentrale Fondsdienstleister der Sparkassen 514,1 Mio. Euro wirtschaftliches Ergebnis erzielt, das in etwa dem Jahresergebnis vor Steuern entspricht. Doch das noch Anfang des Jahres bekräftigte Ziel, vor Steuern die Marke von 645 Mio. Euro zu erreichen, ist wegen der anhaltenden Marktturbulenzen unsicherer geworden: "Es wird 645 Mio. Euro minus X werden - wie groß die Wertberichtigungen sein werden, kann im Moment niemand sagen", sagte Waas. "Wir haben die 645 aber fest im Blick."

242 Millionen Wertberichtigungen

Von Jänner bis Ende März verbuchte die DekaBank infolge der Finanzmarktkrise 242 Mio. Euro an Wertberichtigungen. Der Wert habe sich aber im April auf minus 176 Mio. Euro verbessert. "Inzwischen hat sich der Markt wieder entspannt", sagte Waas. Für 2007 hatte die DekaBank 235,2 Mio. Euro an Wertberichtigungen ausgewiesen. Im ersten Quartal 2008 sank das wirtschaftliche Ergebnis auf minus 105 Mio. Euro. Waas betonte aber, April und Mai seien besser gewesen. Insgesamt laufe das operative Geschäft gut.

"Ich gehe davon aus, dass wir das Schlimmste bei der Finanzmarktkrise gesehen haben", sagte Waas. "Ich sehe nicht, dass wir komplett durch sind, aber ich sehe auch nicht, dass der Markt noch einmal so aus den Puschen kippen wird wie im März." Allerdings gebe es noch "eine gewisse Zurückhaltung auf der Investorenseite".

Waas hatte das Institut im Jänner 2006 nach Schwierigkeiten übernommen. Durch den Umbau des Konzerns verschaffte sich die Bank 20 Mrd. Euro flüssige Mittel. Davon seien knapp 11 Mrd. Euro wieder investiert worden. (APA)