Am Scheideweg
Zugleich hieß McCain den Demokraten im eigentlichen Präsidentschaftswahlkampf willkommen. "Das ist in der Tat eine Wahl der Veränderung", erklärte McCain. Allerdings bestehe die Wahl "zwischen einer Wende zum Guten und einer Wende zum Schlechten, zwischen Voranschreiten und Zurückgehen".
"Beeindruckt" habe er viele Amerikaner "durch seine Sprachgewalt und seinen schwungvollen Wahlkampf". Doch wolle Obama mit Diktatoren reden, und im Irak sei er auch lange nicht mehr gewesen. "Die Amerikaner sollten darüber besorgt sein", warnte McCain. Kommentatoren zeigten sich wenig beeindruckt von der Rede des langjährigen Senators aus Arizona: "Das war kläglich, und wie wenige Leute dort waren", spottete einer bei CNN.
Harte Bandagen warten
Doch darf mit härtesten Bandagen im Kampf ums Weiße Haus gerechnet werden. Mitte Mai hatte Präsident George W. Bush mit der politischen Gepflogenheit gebrochen, nach der Innenpolitik bei Auslandsreisen nichts zu suchen hat, als er kaum verhüllt in Israel Obamas Dialogbereitschaft mit Ländern wie dem Iran oder Syrien attackierte. McCain selbst nannte Obama deswegen "unerfahren und naiv".