Linz - Nach dem Wirbel um einen Holzverschlag, in den eine schwerst behinderte 15-jährige Schülerin in der Sonderschule in Hartheim (Bezirk Eferding) in Oberösterreich gesperrt werden sollte, ist eine Lösung in Sicht: Das Mädchen, das vorerst vom Unterricht suspendiert wurde, soll ab kommender Woche wieder die Schule besuchen. Der bereits abgebaute Holzverschlag soll auf keinen Fall zum Einsatz kommen.

Das teilte der zuständige Bezirksschulinspektor Karl Eckmayr mit. In einer Lehrer-Konferenz der Schule sei die Stimmung dafür gewesen, dass die Schülerin wieder den Unterricht besuchen sollte. Hilfe durch den Einsatz eines Holzverschlages sei nicht notwendig, habe der Tenor gelautet, schilderte Eckmayr.

Den unmittelbar mit dem Mädchen befassten Pädagogen ist die Entscheidung über den künftigen Schulbesuch freigestellt worden. Doch der Bezirksschulinspektor sieht Signale für eine Zustimmung.

Vorgeschichte

Die Affäre hat eine längere Vorgeschichte: Die schwerst behinderte Schülerin ist nach einem Lehrer- und Betreuer-Wechsel im laufenden Schuljahr laut Dokumentation rund 40-mal tätlich geworden. Sie habe Schüler und Lehrer geschlagen, gezwickt und gebissen. Eine Lehrerin musste nach einem Biss in den Unterarm in den Krankenstand. Das Kind wurde vom Unterricht suspendiert. Später wurde entschieden, dass es wieder den Unterricht besuchen dürfe. Helfen sollte dabei ein "Time-out-Raum", den es vom Heim, wo es untergebracht ist, kennt.

Der Schulwart errichtete ihn aus Holz und stellte ihn im Schulgang auf. Nach dem Bekanntwerden des Vorhabens wurde es gestoppt, Bis dahin war der Holzverschlag noch nicht eingesetzt worden. Es fehlte noch innen die Auspolsterung und die Genehmigung, ihn zu verwenden. (APA)