Washington - Ein Ausschussbericht des US-Senats kommt
nach Angaben der
"New York Times"
zu dem Schluss,
dass US-Präsident George W. Bush und seine Berater im Vorfeld des
Irakkrieges bei der Bewertung der vorhandenen
Geheimdienstinformationen übertrieben haben. Sie hätten die
Unstimmigkeiten zwischen den Geheimdiensten über das irakische
Waffenprogramm und die angeblichen Verbindungen des damaligen
irakischen Präsidenten Saddam Hussein zum Terrornetzwerk Al Kaida
ignoriert.
Fünfjährigen Untersuchung
Der 170 Seiten lange Bericht war am Donnerstag nach jahrelangem
politischen Streit veröffentlicht worden und markiert laut "New York
Times" den Endpunkt einer fünfjährigen Untersuchung des
Geheimdienstausschusses des US-Senats, der sich mit dem Gebrauch, dem
Missbrauch und der falschen Einschätzung von Geheimdienstberichten
beschäftigt, die zur Invasion des Iraks im März 2003 geführt hätten.
"Selektive
Sichtweise"
Die Schlussfolgerungen des Berichtes seien von allen acht
demokratischen Ausschussmitgliedern und zwei republikanischen
Senatoren mitgetragen worden. Der Bericht beschuldige Bush,
Vizepräsident Richard Cheney und andere hochrangige
Regierungsangehörige, wiederholt die Bedrohung durch den Irak
überbewertet zu haben, schrieb das Blatt. Die Sprecherin des Weißen
Hauses, Dana Perino, sagte, das Dokument stelle eine "selektive
Sichtweise" dar. (APA/dpa)